VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Präsident Robert Reisinger legt sich fest. “Nach dem Weggang von Günther Gorenzel in seine Heimat braucht 1860 einen neuen Sportlichen Leiter. Ich habe mich intern dafür ausgesprochen, eine starke Persönlichkeit zu installieren. Aus verschiedenen Gründen hat die Nachfolge länger gedauert als mir lieb war. Die interne Debatte hat bald ein Ende. In Kürze sollte 1860 wieder einen sportlichen Leiter von Format haben”, sagte der Ober-Löwe am Sonntagnachmittag auf der Mitgliederversammlung am Sonntag im Zenith.

Heiße Luft oder doch mehr? Nach db24-Informationen könnte demnächst an der Grünwalder Straße tatsächlich Ex-Löwe Horst Heldt aufschlagen. Der frühere Nationalspieler soll der Topfavorit auf die Nachfolge von Günther Gorenzel (jetzt Austria Klagenfurt) sein. Der 53-Jährige soll sogar mittlerweile bereit sein, unter Geschäftsführer Marc Pfeifer als Sportdirektor beim Drittligisten einzusteigen.

Seit Jahren ist der Name Heldt immer wieder an der Grünwalder Straße 114 aufgeploppt. So ernst wie jetzt war der Flirt allerdings noch nie.

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Heldt lebt mit seiner Familie in München und wartet seit längerem auf ein neues Engagement. Jetzt könnte sein Weg zurück zu den Löwen führen, bei denen er auch die große Bundesliga-Zeit erfolgreich mitgestaltet hat. Unvergessen sein Derby-Doppelpack in der Bundesliga-Saison 1996/1997, als er beim 3:3 gegen den FC Bayern zwei Tore beisteuerte. Bei 1860 wurde Heldt auch Nationalspieler, ehe er zu Eintracht Frankfurt gewechselt ist.

Wer wäre Dein Favorit auf die Gorenzel-Nachfolge?

Umfrage endete am 24.07.2023 09:00 Uhr
Horst Heldt
50% (3205)
Thomas Hitzlsperger
24% (1533)
Benny Lauth
11% (729)
Stefan Lex
6% (361)
Daniel Bierofka
5% (344)
Jochen Kientz
3% (208)
Matthias Hamann
1% (51)
Lutz Siebrecht
1% (38)

Teilnehmer: 6469

Dass Trainer Maurizio Jacobacci eine schnelle Sportchef-Installation weniger hilfreich findet (“Wenn in diesem Moment jemand kommen würde, wäre es schwierig”), ist Reisinger egal. Gegenüber der “SZ” sagte der Präsident: “Personalentscheidungen der KGaA gehören nicht zum Aufgabengebiet eines Trainers.” Hört sich schon wieder nach Spannungen in München-Giesing an, aber das kennt man ja. Die Planungen im Hintergrund laufen auf Hochtouren. Demnächst sollen weitere Verstärkungen präsentiert werden, nachdem Kaan Kurt (Gladbach 2) beim 4:0 in Memmingen ein vielversprechendes Debüt gegeben hat. Jacobacci verfolgt einen klaren Plan. Funkt ihm Heldt noch dazwischen?

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Seit zwei Jahren ist Heldt ohne Job. Zuletzt arbeitete der frühere Nationalspieler beim 1. FC Köln - mit überschaubarem Erfolg. “Ich kann nicht sagen, warum ich rausgeschmissen wurde. Ein Vorwurf war, dass der Kader nicht gut zusammen gestellt war”, erklärte Heldt später.

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Heldt war übrigens schon einmal als Sportchef bei 1860 vorgesehen: Im Sommer 2016, als er sich in London mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik und dem damaligen Präsidenten Peter Cassalette getroffen hat. Die Leute, die damals am Tisch dabei waren, berichteten, dass man sich mit Heldt nach einem schönen Abendessen und reichlich Wein bereits konzeptionell und finanziell einig gewesen sein soll. Am nächsten Tag soll Heldt jedoch ein astronomisches Handgeld gefordert haben - der Deal platzte. Als Ersatz wurde Thomas Eichin verpflichtet. Alles andere gehört zur traurigen Geschichte des TSV 1860.

Bekommt Heldt jetzt eine neue Chance?