VON MARCO BLANCO UCLES, OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Der Löwe blickt auf seine fünfte Drittliga-Saison zurück…

Nach dem historischen Saisonstart mit fünf Siegen aus den ersten fünf Partien konnte die namhaft verstärkte Mannschaft den hohen Erwartungen in München-Giesing wieder einmal nicht gerecht werden und stürzte in der Tabelle mit der Zeit immer weiter ab. Am Ende steht der achte Rang - enttäuschend.

Wir möchten wenige Tage nach dem Saisonfinale in Zwickau (2:2) auf diese turbulente Saison bei 1860 eingehen und die Leistungen der Löwenspieler einmal genauer unter die Lupe nehmen. Im dritten Teil unserer Serie geht es dabei um die Mittelfeldspieler:

Yannick Deichmann (34 Einsätze, 4 Tore, 4 Vorlagen, db24-Notenschnitt 3,00): Wechselte in seiner zweiten Saison bei den Löwen munter zwischen den Positionen des rechten Verteidigers und des zentralen Mittelfeldspielers hin und her. Zeigte wie kaum ein zweiter Spieler in dieser so schwierigen Spielzeit, dass er für den Löwen auf der Brust kämpft. Trotz seiner gelegentlichen technischen Mängel an zahlreichen gefährlichen Offensivaktionen der Sechzger beteiligt. In der letzten Phase der Saison mit seinem Partner auf der Sechs, Marius Wörl, maßgeblich daran beteiligt, dass 1860 wieder in die Spur zurückkam. Eine Vertragsverlängerung mit dem 28-Jährigen gelang den Löwenbossen nicht, Deichmann zieht es nach Ingolstadt.

Jo Boyamba (33 Einsätze, 6 Tore, 4 Vorlagen, db24-Notenschnitt 3,28): Schürte in der Sommer-Vorbereitung mit starken Auftritten eine große Erwartungshaltung bei den Löwenfans. Mit wenigen Abstrichen (unter anderem dem 3:1-Sieg gegen Halle) ließ der Offensivmann sein Talent in der ersten Halbserie zu selten aufblitzen. Erst der dritte Trainer dieser schwierigen Löwensaison, Maurizio Jacobacci, fand den richtigen Zugang zum Flügelspieler. Unter dem Italo-Schweizer blühte Boyamba förmlich auf, kam in den ersten sieben Partien nach der Jacobacci-Ankunft auf sechs Scorerpunkte. Früh war jedoch klar, dass sich die Wege des 26-Jährigen und der Löwen trennen werden. Insgesamt machte Boyamba aus seinen unbestritten guten Anlagen zu wenig.

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Tim Rieder (22 Einsätze, 2 Tore, 1 Vorlage, db24-Notenschnitt 3,57): Kam im Sommer mit großen Vorschusslorbeeren nach München-Giesing zurück. Eine Rote Karte gegen Halle (3:1) am 5. Spieltag riss den defensiven Mittelfeldspieler etwas aus seiner bestechenden Frühform raus. In den Folgewochen war der 29-Jährige zu schwankend in seinen Leistungen. Mal bärenstarker Anführer, mal blasser Mitläufer in der Löwen-Zentrale. Unter Interimstrainer Günther Gorenzel nicht mehr gesetzt, verletzte sich Rieder Ende Februar in Halle (0:0) schwer am Knie, fiel für die restliche Saison aus. In der kommenden Saison muss der Dachauer noch mehr Verantwortung übernehmen.

Quirin Moll (21 Einsätze, 0 Tore, 3 Vorlagen, db24-Notenschnitt 3,47): In der ersten Saisonhälfte hatte der Routinier unter Köllner einen schweren Stand, kam zumeist von der Bank. Tiefpunkt war die Ausmusterung durch den Oberpfälzer in der Winterpause. Trotz der Möglichkeit zu wechseln, wollte sich der 32-Jährige in München-Giesing fithalten und wieder in den Kader zurückkämpfen. Das gelang ihm schließlich auch unter der Regie Gorenzels. Auch dessen Nachfolger Jacobacci baute mehr und mehr auf die Dienste Molls. Konnte seine Leistung mit zunehmender Spielpraxis merklich steigern - für eine Vertragsverlängerung bei Sechzig reichte es dennoch nicht.

Martin Kobylanski (23 Einsätze, 3 Tore, 2 Vorlagen, db24-Notenschnitt 3,90): Sollte nach dem Abgang von Richard Neudecker der neue Lenker und Denker im Löwen-Mittelfeld werden. Mit zwei Treffern in den ersten fünf Partien noch Teil einer furios aufspielenden 1860-Mannschaft, verlor der 29-Jährige im Verlauf der Hinserie seinen Stammplatz - auch wegen seines nicht zu übersehenden Fitness-Rückstands. Im Winter wollte es Köllner mit ihm und Raphael Holzhauser auf der Doppel-Acht noch einmal versuchen - das Projekt scheiterte. Unter Jacobacci nur noch Ergänzungsspieler, teilweise gar nicht mehr Teil des Kaders.

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