1860? Hat viel von Ampel-Politik
- VON OLIVER GRISS
- 09.06.2023 08:59
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VON OLIVER GRISS
Bevor sich die beiden Gesellschafter bei 1860 entscheiden, ob ein Nachfolger für Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel gesucht werden soll (es gibt Für und Wider), sollten sich Verein und Investoren-Seite erst einmal darüber klar werden, was sie überhaupt wollen. Eine gut durchdachte wirtschaftliche und sportliche Vision ist weiter nicht zu erkennen.
Klar ist: Macht man wie bisher weiter, wird der Weg zwangsläufig wieder zurück in die Amateurliga führen. Denn wie sich die Marke 1860 seit dem Rauswurf von Michael Köllner präsentiert, ist absolut unwürdig und hat mal gar nichts mit professionellem und strategischem Denken zu tun. Erinnert irgendwie an das Gebaren der planlosen Ampel-Politik in Deutschland. Wenn schon unsere Politiker für eine große Unzufriedenheit sorgen und u.a. sich Bundeskanzler Olaf Scholz nicht mehr an Gespräche erinnern kann, warum soll’s dann ausgerechnet bei 1860 besser laufen?
Kein Zusammenhalt! Keine Lösungen! Kein Erfolg!
Wer nach dem Arena-Auszug gedacht hatte, dass das altehrwürdige Grünwalder Stadion alle Probleme lösen würde, war ein Träumer. Logisch, für die Folklore war das für viele Anhänger natürlich ein “Back-to-the-roots-Gefühl”. Doch die Zeit ist nicht stehen geblieben. Das sollte man akzeptieren. In München fahren auch nur noch wenige VW Käfer, dafür drücken immer mehr E-Autos auf die Straße. Das Grünwalder Stadion bietet überhaupt keine Perspektive für erfolgreichen Profi-Sport.
Und was dem TSV 1860 massiv in seiner Außendarstellung schadet, ist die Tatsache, dass seit sechs Jahren mit Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik ein wichtiger Partner bekämpft wird - öffentlich. Ein Brückenbauer im Verein fehlt. Robert Reisinger, der seit sechs Jahren im Amt ist, scheint dieser Rolle nicht gewachsen zu sein.
Das Erstaunliche: Wenn’s bei 1860 Probleme zu lösen gilt, dann tauchen sie alle immer ab und stehen nicht ihren Mann. Weil überfordert mit der Situation? Keiner kristallisiert sich heraus, den Traditionsverein führen und lenken zu können. Dabei brauchen die Löwen jetzt genau eines: Menschen, die Verantwortung übernehmen und das große Ganze im Blick haben, damit der Profifußball wieder in eine bessere Zukunft geht.
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