VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Im deutschen Fußball ist am Montagabend eine weitere Entscheidung gefallen: Der HSV verlor auch das Relegations-Rückspiel gegen den VfB Stuttgart verdient mit 1:3, nachdem die Hanseaten schon in der ersten Partie dem Gegner mit 0:3 unterlegen waren. Der HSV muss ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga bleiben und muss sich mit Elversberg statt Bayern auseinandersetzen, die Schwaben dagegen haben sich in den K.o.-Spielen gerettet.

Die Hamburger, früher sogar Europapokalsieger, waren im Sommer 2018 aus der Bundesliga abgestiegen - und sind seitdem trotz riesiger Investitionen bereits fünfmal gescheitert. “Das Fundament steht”, behauptet HSV-Trainer Tim Walter gegenüber SAT1: “Wir haben die Relegation nicht heute verloren, sondern schon in Stuttgart. Wir sind mittlerweile ein normaler Zweitligist.”

Auch die Löwen wollten nach dem Bundesliga-Aus 2004 sofort wieder hoch. Nach 13 Jahren im Unterhaus stieg der Altmeister von 1966 sogar bis in die Regionalliga Bayern ab. Inzwischen befinden sich die Löwen zwar in der Dritten Liga - aber sind ein Klub ohne jegliche Perspektive, gefangen im unrentablen Grünwalder Stadion.

Es wird immer offensichtlicher im deutschen Fußball: Viele deutsche Traditionsvereine finden sich inzwischen in der Zweiten und Dritten Liga, während Klubs wie Heidenheim, Hoffenheim, Leipzig, Darmstadt, Union Berlin, Mainz oder Freiburg erstklassig sind und durch Fleiß, Vorwärtsdenken und Kompetenz überzeugen.

Der einstige Bundesliga-Dino HSV ist wieder am Boden - nie mehr Erste Liga?

Ein großes Pfund schmückt den HSV aber dennoch: Zu den Spielen in der Zweiten Liga kamen sensationelle 53.529 Fans im Schnitt ins Volksparkstadion. Was diese Treue in der Vereinskasse ausmacht, kann sich jeder selbst ausrechnen. Dazu braucht man kein BWL-Studium.