VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Günther Gorenzel saß beim Klagenfurter 2:1-Sieg im Saisonfinale über Rapid Wien versteckt in einer Loge. Doch ein eifriger Fotograf der “Kronen-Zeitung” entdeckte den 51-Jährigen hinter einer Glasscheibe. Der Noch-Geschäftsführer der Löwen soll sich eifrig Notizen gemacht haben - wahrscheinlich nicht mehr für den TSV 1860, bei dem er eigentlich noch bis zum 30. Juni 2024 angestellt ist. Gegenüber der “Kronen-Zeitung” sagte Gorenzel: “Ich bin hier nur als Fan. Ich kann mich aktuell leider nicht zu mehr äußern.”

Am Wörthersee rechnen sie fest mit der schnellen Vertragsauflösung Gorenzels, um das Vakuum zu füllen, das der Abgang von Matthias Imhof nach Sandhausen hinterlassen hat. Nach db24-Informationen soll die Rolle von Gorenzel eine andere als zuletzt bei 1860 sein. An der Grünwalder Straße 114 jedoch gab es bislang noch keinen Durchbruch in punkto Kündigung des Beschäftigungsverhältnisses zu vermelden. Bei den Löwen hat man stark das Gefühl, dass solche Entscheidungen länger dauern als bei jedem anderen Profiklub.

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Präsident Robert Reisinger.

Woran hakt’s - und vor allem: Wer entscheidet die einvernehmliche Trennung? Die Geschäftsführer-Personalie läuft ausschließlich über den Beirat, in dem von jeder Gesellschafterseite zwei Funktionäre sitzen: Vom e.V. sind dort Präsident Robert Reisinger und Anwalt Nicolai Walch vertreten - und von der HAM-Seite Saki Stimoniaris und Anwalt Andrew Livingston. Einen Vorsitzenden gibt es angeblich nicht, aber der e.V. kann mit Hilfe der 50+1-Regel immer seinen Willen durchsetzen. Am vergangenen Donnerstag konnte man keine Einigung herbeiführen.

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Teilnehmer: 5522

Nach db24-Informationen regte die HAM-Seite im vergangenen November an - bevor sich der Gorenzel-Vertrag wieder automatisch zum 31. Dezember um ein weiteres Jahr verlängert - eine Sonderkündigungsklausel in das Arbeitspapier des Österreichers einbauen lassen, um sich abzusichern falls 1860 nicht aufsteigt. Warum dieser Schritt letztlich nicht vollzogen wurde, ist nicht bekannt.

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Anwalt Nicolai Walch.

Elf Abgänge haben die Löwen bislang zu verzeichnen. Angesichts des stark reduzierten Budgets wird es - Stand jetzt - nur wenige Neuzugänge geben. Dementsprechend werden die Ziele des TSV 1860 kleiner sein als in den Vorjahren. Bislang sollen die Löwen rund 3000 Dauerkarten verkauft haben.