VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Geschäftsführer Marc Pfeifer versucht Transparenz zu schaffen: Am Sonntagabend hat der TSV 1860 bekanntgegeben, dass das Geschäftsjahr 2021/2022 mit einem negativen Ergebnis von 500.000 Euro abgeschlossen wird. Dass die Löwen nicht mehr Geld ausgeben wollen, als sie haben, hört sich zwar schön an, ist aber angesichts der Kostenlage nicht zu stemmen. Ob es für das Geschäftsjahr 2022/2023 eine Verbesserung zu vermelden gibt? Die Meldung der KGaA der Löwen im Wortlaut:

Die Löwen haben den Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2021/2022 veröffentlicht. Aufgrund der weiter präsenten Pandemie war ein leicht negatives Ergebnis nicht zu verhindern. Allerdings konnte dieses aufgrund einer erheblichen Steigerung der Erlöse im Sponsoring, der weiterhin überwältigenden Unterstützung der Fans und des Erreichens des Achtelfinals im DFB-Pokal abgemildert werden.
Durch die Teilzulassung von Zuschauern und die oben erwähnten Effekte konnte die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA im Geschäftsjahr 2021/2022 den Umsatz deutlich steigern und das negative Ergebnis im Vergleich zur Vorsaison reduzieren.

Nachdem die Saison 2020/2021 gänzlich vor leeren Rängen stattfinden musste, konnten in der ersten Saisonhälfte zumindest teilweise Zuschauer zugelassen werden und gegen Ende der Saison fanden die Heimspiele im Stadion an der Grünwalder Straße wieder vor ausverkauften Rängen statt. Höhepunkt der Saison war das unter Flutlicht ausgetragene DFB-Pokal Spiel gegen Schalke 04, das vor vollen Rängen stattfinden konnte. Durch den Sieg konnte sich der TSV 1860 München nach langer Zeit wieder für das Achtelfinale des DFB-Pokals qualifizieren.Im Vergleich zum Vorjahr beeinflusste das Geschäftsergebnis negativ, dass die Transfererlöse um 0,4 Millionen Euro niedriger ausfielen.

Der Umsatz der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA beläuft sich in der Saison 2021/2022 auf 12,4 Millionen Euro und konnte um 3,0 Millionen Euro gesteigert werden. Der Anstieg der Umsatzerlöse fiel auch dank der außergewöhnlichen Unterstützung der Fans des TSV 1860 München höher aus, als erwartet.
Die Löwen-Fans hatten erneut in einer überwältigenden Anzahl (ca. 8.000 Stück) „Herz“-Dauerkarten gekauft und von vorherein auf ihr Rückerstattungsrecht verzichtet. Somit konnten Einnahmen generiert werden, die kein anderer Verein in der 3. Liga vorzuweisen hatte.

Zusätzlich konnte trotz der Corona Pandemie eine signifikante Steigerung der Sponsoringerlöse erreicht werden. Auf allen Partnerebenen konnten einige neue Sponsoren hinzugewonnen werden. Durch die sportlichen Erfolge im DFB-Pokal konnten auch die Erlöse aus der medialen Verwertung erheblich gesteigert werden.

Durch den nur noch teilweisen Ausschluss von Zuschauern bei den Heimspielen des TSV 1860 München und geänderten Konditionen für die Nutzung des Stadions an der Grünwalder Straße erhöhten sich die Kosten im Bereich Spielbetrieb erheblich. Hierdurch wurden Teile der zusätzlichen Einnahmen aufgebraucht. Das im Vorjahr aufgelegte restriktive Kostensenkungsprogramm wurde weiterverfolgt und somit konnten wiederrum Kostensteigerungen kompensiert werden.

Gerade bei den zuschauerabhängigen Kosten wie beispielsweise den Abgaben für die öffentlichen Verkehrsmittel oder die Betriebskosten der VIP-Alm am Trainingsgelände konnten genauso Einsparungen erzielt werden, wie durch den Aufbau und Einsatz des vereinseigenen Ordnungsdienstes an Spieltagen. Zusätzlich konnten durch intensive Verhandlungen mit Vermarkter Infront weitere Einsparungen realisiert werden.

Sind Sie zufrieden mit der aktuellen Löwen-Situation?

Umfrage endete am 04.06.2023 10:00 Uhr
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Ja, natürlich!
10% (494)

Teilnehmer: 4713

Auch im Bereich der Verwaltungskosten konnten durch frühzeitige Weichenstellungen mit den Gesellschaftern und durch die zur Verfügung gestellten Überbrückungsdarlehen Kosten eingespart werden. In vielen Abteilungen der Verwaltung konnten zusätzlich die Kosten durch Abschluss von Barterverträgen neutralisiert werden.

Infolge der stark gestiegenen Erträge war es der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA sogar möglich, im Vergleich zum Niveau des Vorjahres weitere ca. TEUR 600 in Kader, Trainer- und Betreuerteam zu investieren und somit erneut bis kurz vor Ende der Saison um die Aufstiegsplätze mitzuspielen.
Am Ende der Saison konnte mit Platz 4 die Qualifikation für den DFB-Pokal gesichert und somit die Grundlage für den Pokalabend gegen Borussia Dortmund in der Saison 2022/2023 gelegt werden. Gemessen an den Gesamtausgaben für den sportlichen Bereich konnten wir Vereine, die höhere Ausgaben hatten, hinter uns lassen.

Trotz aller Anstrengungen schließt die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA die Saison 2021/2022 mit einem Verlust von 0,5 Millionen Euro ab. Dieses Ergebnis ist nicht durch Einnahmen aus staatlichen Corona-Hilfen beeinflusst.

Auch in Zukunft wird die TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA alles unternehmen um Einnahmen zu steigern und Kosten zu senken, damit dem Aushängeschild des Vereins, der Profimannschaft, möglichst viele Mittel zur Verfügung stehen. Deshalb bedankt sich die gesamte Löwen-Familie bei allen Fans für die Unterstützung in den vergangenen Jahren.