VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Günther Gorenzel (51) hat nach genau zwei Monaten sein Schweigen gebrochen. Doch im Interview mit dem “Münchner Merkur” geht der Österreicher kurioserweise nicht auf den aktuellen Fall mit dem Schnaps-Skandal ein - die “BILD” berichtete, dass drei Löwen-Profis zwischen den Einheiten in der Kabine geschnapselt haben -, sondern spricht u.a. über seine Beweggründe des Abtauchens und dass er eigentlich gar nicht Löwen-Trainer sein wollte. Gorenzel über:

sein mediales Schweigen: “Das habe ich auch in der Vergangenheit immer mal wieder gemacht. Manchmal ist es gut, auf Abstand zu gehen, die Dinge von außen zu reflektieren und daraus seine Schlüsse zu ziehen. Es war jetzt länger als sonst, aber im Sinne des Gesamtprozesses ist es sicherlich förderlich, wenn ich von Zeit zu Zeit nicht Woche für Woche das Tagesgeschehen kommentiere.”

die Entlassung von Michael Köllner: “Nach einem guten ersten Saisonviertel wurde die Performance schlechter. Das registrierst du natürlich, versuchst du natürlich gegenzusteuern durch Gespräche. Und was ganz entscheidend ist: Wenn du mit einem Menschen vertrauensvoll über drei Jahre zusammenarbeitest, setzt du das nicht so ohne Weiteres in den Sand. Michael hatte auch zuvor schwierige Phasen gemeistert, immer den Turnaround geschafft. Man klammert sich an diesen Glauben - bis die beschriebene Schere zu weit auseinander geht.”

Wie groß ist Dein Vertrauen noch in Sport-Chef Günther Gorenzel?

Umfrage endete am 10.05.2023 08:00 Uhr
Klingt zwar hart: Aber ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass wir mit ihm Erfolg haben!
87% (4168)
Groß! Gorenzel ist der Richtige für 1860!
13% (612)

Teilnehmer: 4780

Köllners Kritik an der Personalpolitik im Winter: “Gegenfrage: Wer hat dazu in Belek den Verein auf das Schärfste kritisiert? Obwohl er tagesaktuell über den Stand der Verhandlungen mit OH Leuven zur Leihe von Raphael Holzhauser informiert war? Mehr will ich nicht dazu sagen.”

sein unglückliches Trainer-Wirken (zwei von 12 Punkten und das damit verbundene Aus im Aufstiegskampf): “Mein Plan war es nie, Trainer zu sein. Sonst hätte ich die letzten Jahre meines beruflichen Daseins ganz anders gestaltet…”

den Vorwurf, aus Profilierungsgründen den Trainerjob selbst zu machen anstatt Stefan Reisinger ranzulassen: “Dieser Vorwurf entbehrt jeglicher Grundlage. Ich mache mir generell zu vielen Szenarien Gedanken. Doch Stefan musste fünf Tage nach Freistellung von Michael Köllner zum Fußballehrer (für drei Tage, d.Red.).