VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Klar, Maurizio Jacobacci (60) bleibt Trainer des TSV 1860 - doch wer jetzt glaubt, dass dies einen Dominoeffekt an der Grünwalder Straße 114 auslösen könnte, täuscht sich. Denn Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel kann keine weiteren Vollzugsmeldungen im Kader mitteilen. “Die Situation ist momentan so, dass man noch nicht weiß, ob der ein oder andere Spieler weiter an den Klub gebunden werden kann oder sich möglicherweise im Sommer verändern will”, erklärte Jacobacci gegenüber transfermarkt.de: “Genau so kann es andersherum auch sein, dass man dem ein oder anderen Spieler nahe legen wird, dass seine Zeit bei 1860 vorbei ist und auf diesen Positionen dann gezielt und punktuell nach adäquatem Ersatz sucht. Auf dieser Basis stehen und fallen unsere Entscheidungen in der Kaderplanung.” Heißt: Jacobacci denkt auch über vorzeitige Vertragsauflösungen im Kader nach und meint Reservisten, deren Verträge über den Sommer hinaus laufen.

In welchen Mannschaftsteilen er Verstärkung am dringendsten benötigt, wollte Jacobacci nicht verraten: “Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen, das wäre auch despektierlich gegenüber dem aktuellen Kader und meinen Spielern, die versuchen, im Saisonfinale ihre bestmögliche Leistung abzurufen.“

Und Jacobacci ist bewusst, dass es zu deutlichen Einsparungen im Etat kommen kann. Nach db24-Informationen ist es sogar möglich, dass der Kader unter 4,5 Millionen Euro liegt. „Wir werden jetzt natürlich alles daran setzen, einen guten Schlachtplan herauszuarbeiten. Dazu gehören die Kaderplanung und dahingehend Transfers, die Sinn machen und von denen der Klub profitieren kann. Das kurzfristige Ziel ist es, die Mannschaft bestmöglich so aufzubauen, dass sie nächste Saison so weit oben wie möglich steht“, sagt Jacobacci und ergänzt: „Entscheidend ist es auch, keine Fehleinkäufe zu tätigen, die dem Gesamtkonstrukt schaden.“

Inzwischen blickt Jacobacci nicht nur auf den eigenen Kader, sondern auch auf den eigenen Nachwuchs. Gestern trainierte Mansour Ouro-Tagba bei den Profis mit. „Zu Beginn lag mein Fokus natürlich in erster Linie auf der A-Mannschaft. Aber ich habe mir auch zuletzt ein Spiel der U21 anschauen können und werde jetzt mit Blick in die Zukunft natürlich auch, wenn möglich, die Zeit nutzen, um Nachwuchsspiele zu schauen. Es haben in der Vergangenheit regelmäßig Spieler aus dem Nachwuchs bei den Profis mittrainiert, wie beispielsweise Devin Sür oder Nathan Wicht.“