Lang oder Belkahia?
- VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
- 26.03.2023 08:14
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VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)
Löwen-Coach Maurizio Jacobacci muss seine Sieger-Elf aus dem Aue-Spiel notgedrungen umbauen…
Abwehrjuwel Leandro Morgalla fehlt gegen Borussia Dortmund II (heute, 13 Uhr, db24-Ticker), weilt bei der deutschen U19-Nationalmannschaft. Kurzzeitig mussten die Sechzig-Fans auch noch um Morgallas Innenverteidiger-Kollegen Jesper Verlaat bangen. Doch der 26-Jährige ist nach einem Tag Pause wegen Adduktorenbeschwerden am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, steht gegen Dortmund II zur Verfügung.
Bleibt die Frage: Wer verteidigt neben dem Niederländer in der defensiven Zentrale der Löwen? Die beiden Kandidaten: Semi Belkahia und Niklas Lang. Im öffentlichen Training am Donnerstag konnte sich Jacobacci noch nicht wirklich festlegen, ließ sowohl Belkahia als auch Lang abwechselnd neben Verlaat verteidigen. Auch am Freitag in der Spieltags-Pressekonferenz ließ sich der 60-jährige Coach nicht in die Karten blicken: “Wir haben noch einen Tag Zeit, am Samstag noch eine Trainingseinheit. Danach werden wir mit dem Bauchgefühl entscheiden. Beide können diese Position spielen. Ich habe kein Probleme, sei es, den Niklas Lang oder den Semi Belkahia spielen zu lassen.”
Wir haben die Situation der beiden Defensiv-Akteure miteinander verglichen:
Semi Belkahia: Es wäre die nächste Etappe der Achterbahnfahrt des 24-Jährigen seit der Ankunft Jacobaccis. In dessen ersten beiden Partien stand Belkahia gegen Köln (0:1) und in Duisburg (2:2) in der Startelf, patzte bei den Zebras jedoch schwer. Als Konsequenz dafür musste der Innenverteidiger das 1:1 der Löwen gegen Tabellenführer Elversberg von der Bank aus verfolgen. Der Tiefpunkt folgte beim 3:1 in Aue. Belkahia wurde von Jacobacci nicht einmal für den 20-Mann-Kader nominiert, musste in München bleiben.
Und nun die Rolle rückwärts? Prinzipiell hat sich Belkahia in dieser Saison nach langer Verletzung in die Startelf zurückgekämpft, überzeugte zumeist mit seiner Leistung. Fehler wie in der Menge aus dem Duisburg-Spiel dürfen einem 24-Jährigen mit fünf Jahren Drittliga-Erfahrung nicht passieren, das weiß Belkahia auch selbst. Dennoch betont Jacobacci: “Der Semi hat in Duisburg kein schlechtes Spiel gemacht. Er hat halt einen Fehler begangen, eine falsche Entscheidung getroffen. Insgesamt hat er in den 90 Minuten eigentlich eine solide Leistung gezeigt.”
An Motivation dürfte es dem Deutsch-Tunesier definitiv nicht mangeln. Zum einen möchte er die Kritiker nach dem Duisburgspiel wieder verstummen lassen. Zum anderen will Belkahia mit guten Auftritten Argumente für seinen im Sommer auslaufenden Vertrag sammeln. Von der Bank aus dürfte das schwierig werden.
Niklas Lang: Schlägt nun endlich die große Stunde des Niki Lang? Seinen letzten Startelf-Einsatz verbuchte der 20-Jährige am 8. Oktober (!) vergangenen Jahres. In den vergangenen acht Partien stand der 20-Jährige zwar jedes Mal im Kader, wurde jedoch lediglich zweimal eingewechselt - zusammengerechnete Spieldauer: sechs Minuten. Viel zu wenig natürlich für die Ansprüche des Talents, dessen Vertrag im vergangenen Sommer bis 2024 verlängert wurde.
Wer Lang im Training beobachtet, sieht, dass der Starnberger alles dafür tut, um zu weiteren Einsätzen zu kommen, sich nicht hängen lässt. Allerdings konnte er sich bisher unter keinem der drei Löwentrainer in dieser Saison - Michael Köllner, Günther Gorenzel sowie Jacobacci - dauerhaft durchsetzen. Gut möglich, dass Lang gegen Dortmund II die Chance bekommt, das zu ändern.