VON MARCO BLANCO UCLES UND IMAGO (FOTO)

Sechzig kann doch noch gewinnen - und das auch noch überzeugend…

Der 3:1-Sieg in Aue war der erste Erfolg von Löwen-Coach Maurizio Jacobacci - im vierten Anlauf. Der Doppelpack von Kapitän Stefan Lex sowie das Tor von Albion Vrenezi sorgten dafür, dass der freie Fall von 1860 in der Dritten Liga erst einmal gestoppt werden konnte, mit dem Abstieg muss sich Sechzig glücklicherweise wohl nicht mehr beschäftigen. Doch wie überlegen waren die Löwen beim verdienten Sieg in Sachsen wirklich? Wir werfen einen Blick auf die Wyscout-Daten:

Tore: 0:1 (16.) Lex, 0:2 (36.) Vrenezi, 0:3 (59.) Lex, 1:3 (71.) Besong.
Expected Goals (zu erwartende Tore): Aue 1,5 - 1860 1,48.
Schüsse/aufs Tor: Aue 13/3 - 1860 17/6.
Ballbesitz: Aue 63,1 Prozent - 1860 36,9 Prozent.
Ballverluste: Aue 119 - 1860 81.
Rückeroberung des Balles: Aue 73 - 1860 68.
Pässe: Aue 444 - 1860 253.
Passgenauigkeit: Aue 85,36 Prozent - 1860 76,28 Prozent.
Gewonnene Zweikämpfe: Aue 49,78 Prozent - 1860 47,98 Prozent.

Bester Löwenspieler laut Statistik: Albion Vrenezi. Bärenstarker Auftritt des 29-Jährigen nach zuletzt durchwachsenen Wochen. Sorgte mit seinem Treffer zum 2:0 sowie der Vorlage zum 3:0 maßgeblich dafür, dass der Löwe nach acht sieglosen Partien in Folge erstmals wieder jubeln durfte. Drei Abschlüsse konnte Vrenezi für sich verbuchen, war an quasi jeder Offensiv-Aktion der Sechzger beteiligt - 64 Ballkontakte. Nominell lief Vrenezi auf der Zehnerposition auf, ließ sich jedoch immer wieder auch auf dem Flügel blicken. Er gewann jedes seiner fünf Dribblings - herausragend. 65 Prozent seiner Pässe fanden zudem den richtigen Abnehmer. Alles in allem in einer guten Löwen-Mannschaft der auffälligste Akteur.

Das db24-Fazit: Der Blick auf die Statistiken bringt durchaus erstaunliche Werte ans Tageslicht. Denn obwohl der Löwe die Partie quasi zu jeder Zeit im Griff hatte, lässt sich dies an der Satistik nicht zwingend ablesen. 36,9 Prozent Ballbesitz ist der zweitniedrigste 1860-Wert in dieser Drittliga-Saison. Interessant: Auch die niedrigste Ballbesitzquote - 29,93 Prozent - endete mit einem Löwen-Auswärtssieg - 2:0 in Osnabrück. Sechzig spielte zudem mit 253 Pässen deutlich weniger als die Veilchen - 444. Auch in den Werten der Passgenauigkeit oder Zweikampfwerte liegen die Sachsen vorne. Imposant allerdings: Den geringen Ballbesitz konnte 1860 in 17 Abschlüsse umwandeln, Aue hatte derer 13. Zuletzt schoss Sechzig gegen Dynamo Dresden (1:2) häufiger aufs Tor, damals noch unter Michael Köllner. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass der Löwe in Aue mit seinem Ballbesitz deutlich mehr anzufangen wusste als die Veilchen. Eine Qualität, die 1860 lange Zeit abhanden gekommen war in dieser Spielzeit.