VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Die Emotionen spielten an diesem Dienstagabend im Grünwalder Stadion wieder einmal Tango, besonders in der Schlussphase, als der TSV 1860 dem möglichen Siegtor gegen Tabellenführer Elversberg nah war.

Eine Szene brachte die Fans - und nicht nur die - besonders zur Weißglut: Der eingewechselte Martin Kobylanski kam nach einem Fehler von Antonitsch an den Ball, umkurvte im Strafraum SVE-Torwart Kristof und fiel. Die Westkurve forderte Elfmeter, ebenso lauthals die Löwenbank, inbesondere Finanz-Geschäftsführer Marc Pfeifer sowie Pressesprecher Rainer Kmeth, der früher selbst als “Penzberger” im Fanblock stand.

Und dann kam es tatsächlich zu einem Novum auf der Löwen-Ersatzbank: Nicht Cheftrainer Maurizio Jacobacci wird verwarnt, sondern Kmeth wurde von Schiedsrichter Christian Ballweg die gelbe Karte gezeigt, weil er sich nicht unter Kontrolle hatte. Die Verwarnung nahm Kmeth - inzwischen wieder sitzend - zur Kenntnis.

Freilich wird die Verwarnung für 1860 keine großen Konsequenzen haben, dennoch sagt sie viel aus über die momentane Stimmungslage an der Grünwalder Straße 114 aus. Das 1:1 gegen die Saarländer war das vierte Heimspiel hintereinander ohne Sieg. Die Löwen müssen damit ihre Aufstiegshoffnungen wieder einmal frühzeitig begraben - und das trotz Investitionen von 6,3 Millionen Euro.

Übrigens: Nach Betrachtung der TV-Bilder war ganz deutlich zu sehen, dass die Kobylanski-Szene alles andere als ein Elfmeter war.

Während im Innenbereich jetzt andere den Ton angeben, verfolgte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel das Treiben auf dem Rasen von einer TV-Kabine aus auf der Haupttribüne.