VON OLIVER GRISS UND SVEN SIMON (IMAGO)

Nein, es gibt nach diesem blamablen 0:3 gegen den SC Verl immer noch nicht den von vielen Seiten erhofften Durchbruch an der Grünwalder Straße 114 zu vermelden, wer auf Michael Köllner (53) folgt: Während am Montagvormittag Interimstrainer Günther Gorenzel die Reservisten um Martin Kobylanski auf dem Einserplatz scheuchte, blockieren auf Gesellschafterebene beide Seiten: der Mutterverein und Mehrheitsgesellschafter HAM.

21 Tage sind nun seit der Köllner-Beurlaubung vergangen - und noch immer ist keine Lösung in Sicht. Eine bedauerliche Entwicklung, die Gorenzel selbst ausgelöst hat, wohlwissend, dass er im Sportbudget (rund 6,3 Millionen Euro) nur noch einen kleinen fünfstelligen Betrag zur Verfügung hat und damit keinen Trainer auf dieser Ebene bezahlen kann. Die aktuelle Situation ist nur schwer zu ertragen, und dies ist freilich alles andere als eine positive Werbeveranstaltung für die Löwen.

Klar ist: Achim Beierlorzer (55, früher u.a. Regensburg, Mainz und Köln) ist weiterhin Thema bei 1860.

Die “BILD” hatte am Montag berichtet, dass der Beierlorzer-Einstieg bei den Löwen stockt - und das aus zweierlei Gründen: Zum einen, weil sich die Gesellschafter weierhin nicht einig sind und zum anderen, weil Beierlorzer offenbar doppelt abkassieren will. Erst bei seinem aktuellen Arbeitgeber RB Leipzig - und dann bei den Löwen.

Doch ist das die ganze Wahrheit?

db24 weiß: Beierlorzer war sich mit RB bereits einig über den ausgehandelten Auflösungsvertrag - zumindest mündlich. Es fehlten nur noch die Unterschriften beider Parteien. Doch dann wurde öffentlich, dass die Löwen Beierlorzer verpflichten wollen. Jetzt will der Erstligist von diesen Absprachen aber nichts mehr wissen - zum Nachteil der Löwen und Beierlorzer. Übersetzt: Der Dosenklub will sich die Abfindung für seinen Trainer sparen oder zumindest weiter senken. Nach db24-Informationen wurde seitens der Löwen kein Kontakt zum Champions League-Teilnehmer aufgenommen.

Prinzipiell heißt es, dass Beierlorzer selbst weiterhin Interesse hat, den schwierigen Job bei 1860 zu übernehmen. Doch allzu lange sollten sich die Löwen nicht mehr Zeit lassen…

Fast schon sicher: der aktuelle Interimstrainer Günther Gorenzel wird auch am kommenden Freitag in Halle (19 Uhr, db24-Ticker) auf der Bank sitzen.