VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Das Training auf dem Einserplatz an der Grünwalder Straße 114 lief bereits 70 Minuten, als es Günther Gorenzel reichte. Die Szenen zuvor im Trainingsspiel der Löwen waren vor allem von einer Sache geprägt: Chaos. Das missfiel Gorenzel deutlich. Der 51-Jährige schritt auf den Platz und fand klare Worte: “Männer! Es kann nicht sein, dass wir hier vogelwild rumlaufen!” Das konnte alle Kiebitze deutlich hören.

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Was den Interimstrainer der Sechzger besonders fuchsig machte: Zuvor hatten Jesper Verlaat und Co. rund 30 Minuten lang Positionsspiel und Laufwege einstudiert. Viel zu sehen war davon im anschließenden Abschlusspiel jedoch nicht. Was den rund 20 Trainingskiebitzen am Rand an diesem Mitwochvormittag endgültig klar wurde: Bei den Löwen ist ordentlich Sand im Getriebe.

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Das hat nicht zwingend nur mit der sportlichen Leistung auf dem Einserplatz zu tun. Auch die Körpersprache der Löwen gibt Anlass zur Beunruhigung. Die Spieler wirken nachdenklich, strahlen nicht wirklich Selbstvertrauen aus. Auch an ihnen ist die sportliche Krise - gepaart mit dem Chaos in München-Giesing - offensichtlich nicht spurlos vorüber gegangen. Seit nunmehr 15 Tagen steht 1860 ohne Cheftrainer da - unsicher, dass sich das vor dem Verl-Spiel (Sonntag, 13 Uhr, db24-Ticker) noch ändert.

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Möglicherweise hatten sich die Löwen-Bosse durch die Entlassung von Michael Köllner an der Grünwalder Straße 114 erhofft, dass eine gewisse Form der Leichtigkeit in die Mannschaft zurückkehrt. Nach mehr als zwei Wochen ist zu bilanzieren: Der Eindruck ist - zumindest von außen betrachtet - ein anderer. Jesper Verlaat und Co. strahlen dieser Tage nicht den Glauben aus, in den letzten 16 Partien nochmals einen Angriff auf die Aufstiegsränge starten zu können.

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db24 meint: Ohne einen frischen Input von außen - lieber heute als morgen - muss 1860 den Aufstiegstraum nach dem Abpfiff der Verl-Partie endgültig begraben.