VON FLORIAN GRESS UND OLIVER GRISS

Der Löwen-Stürmer beschert Alex Schmidt beim 1:0-Sieg über Paderborn einen gelungenen Heim-Einstand - Makos das  Fragezeichen - Nicu schleppt sich mit Muskelfaserriss über die Zeit

Alexander Schmidt ist ein Mann, der kein Blatt vor dem Mund nimmt - und genau das ist so erfrischend beim TSV 1860. Nach dem 1:0-Duselsieg gegen Paderborn stellte er "läuferische und konditionelle Mängel" bei seiner Mannschaft fest.  Ein Seitenhieb auf Ex-Trainer Reiner Maurer? "Das soll kein Schuss gegen meinen Vorgänger sein", betonte Schmidt. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 3): Der Löwenkeeper blieb über das komplette Spiel so gut wie beschäftigungslos. Doch zwei Minuten vor Schluss war er zur Stelle, als er ein Distanzschuss von Paderborns Brückner über den Querbalken lenkte.

Moritz Volz (Note 3): Bereitete das 1:0 durch eine scharfe Hereingabe auf Benny Lauth vor. Im neuen Schmidt-System spielte er als Außenverteidiger extrem offensiv. Defensiv ließ er wenig bis gar nichts anbrennen. Doch trotz des Assists kamen die Mehrzahl seiner Hereingaben zu unpräzise ins Zentrum.

Kai Bülow (Note 3): Von der Tribüne direkt in die Startelf der Löwen! Gewann alle wichtigen Zweikämpfe und bügelte auch immer wieder Abspielfehler des Mittelfeldes aus. Im zweiten Teil der zweiten Hälfte rutschte er wieder ins defensive Mittelfeld vor, wo er sehr unauffällig seinen Part dazu leistete, dass 1860 das Spiel mit 1:0 gewinnen konnte.

Christopher Schindler (Note 3): Bot eine unauffällige Partie, was bei einem Innenverteidiger aber mehr positive als negative Kritik ist. Wurde von den Gästen aus Paderborn immer wieder hart attackiert und musste deshalb einiges einstecken.

Arne Feick (Note 3): Der Ex-Bielefelder zeigte defensiv eine sehr ordentliche Leistung, wenngleich er nicht so viele Offensivakzente wie sein Gegenüber Volz auf der rechten Seite setzen konnte.

Stefan Wannenwetsch (Note 3): Erneut eine gute Vorstellung des 20-Jährigen. Dank einer intelligenten Zweikampführung gepaart mit klugem Passspiel konnte er auch im zweiten Auftritt von Beginn an überzeugen. Lediglich wenn Paderborn die Räume verdichtete und Druck auf ihn ausübte, wirkte er etwas hektisch. Überraschend kam dann nach 45 Minuten schon die Auswechslung des Talents.

Daniel Bierofka (Note 3): Der Ur-Löwe versuchte immer wieder das Spiel an sich zu reißen, war damit aber nicht so erfolgreich wie noch am vergangenen Samstag in Berlin. Dennoch mit wertvoller Defensivarbeit und einigen sehenswerten sowie spieleröffnenden Pässen in die Spitze oder auf die Außen.

Moritz Stoppelkamp (Note 3): Wieder eine unglaublich Laufleistung des Ex-Hannoveraners. Defensiv sehr aktiv. In der 70. Spielminute hätte er allerdings das Match vorentscheiden müssen, als er frei vor SC-Keeper Kruse auftauchte.

Daniel Halfar (Note 4): Der Linksaußen konnte zum wiederholten Male nicht an seine Bestform anknüpfen und durch seine eigentlichen Stärke in Eins zu Eins Situationen für Gefahr sorgen. Immerhin: Der frühere Lauterer zeigte sich auch immer wieder defensiv. Außerdem erfreulich: Endlich kamen seine Eckbälle wieder etwas gefährlicher in die Mitte

Bobby Wood (Note 4): Wirkte in den meisten Aktionen im Kopf noch nicht reif genug, da ihm die Übersicht fehlte. Kurios: Obwohl nur 1,82 Meter, hatte der US-Boy durch zwei Kopfbälle nach Ecken seine auffälligsten Aktionen, die jedoch nicht zu einem Tor führten.

Benny Lauth (Note 2): Die blaue Lebensversicherung traf nach dem Doppelpack in Berlin auch gegen Paderborn wieder. Nach Volz-Hereingabe streichelte er den Ball per Hackentrick wunderschön in die Maschen und bescherte seinem Trainer Alex Schmidt im ersten Heimspiel den ersten Sieg. Nur noch ein Tor fehlt ihm zum Uraltrekord von Bernhard Winkler.

Grigoris Makos (Note 4): Direkt nach der Pause eingewechselt für Wannenwetsch. Doch danach funktionierte das Aufbauspiel nicht mehr so gut wie noch in der ersten Halbzeit. Zudem immer wieder mit völlig unnötigen Fouls. Der Grieche bleibt ein Rätsel.

Gui Vallori (Note 3): Saß diesmal erst nur auf der Bank, bot nach der Einwechslung nach einer Stunde dann aber eine ordentliche Leistung.

Maximilian Nicu (Note 4): Kam nach 73 Minuten für Bierofka und war aber schnell k.o.: Muskelfaseriss. Er schleppte sich  über die Zeit.

Alexander Schmidt (Note 3): Der neue Löwencoach zeigte sich extrem präsent an der Seitenlinie und dirigierte sein Team zum Sieg. Vor allem in der ersten Hälfte beorderte er Moritz Volz immer wieder nach vorne, was letztendlich auch zum entscheidenden 1:0 sorgte. In der zweiten Hälfte krempelte er sein Team auf mehreren Positionen (u.a. Makos für Wannenwetsch) durcheinander - fast wäre das noch bestraft worden…

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