VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Köllner (52) steigt heute nach seinem Kurz-Besuch bei Freunden in Nürnberg in sein Auto - und steuert wie in jedem Jahr seine Heimatgemeinde im oberpfälzischen Fuchsmühl an. “Natürlich bin ich wieder bei meiner Mutter”, antwortet der Löwen-Trainer auf die Frage von db24, wie er das Weihnachtsfest verbringe: “Das Highlight ist der gemeinsame Besuch der Christmette.” Und in diesem Rahmen denkt er vielleicht auch ein bisschen an seine wohl behütete Kindheit - und an die Miniatur-Eisenbahn, die oben auf dem Dachboden gut verstaut ist. Ob sie nochmal zum Einsatz kommt, weiß er nicht. Weihnachten 2022 mit Sicherheit nicht, dazu ist die Zeit zu knapp. Und trotzdem will Köllner für die paar Stunden, die er im Kreise seiner Familie verbringt, genießen. “Wir alle reden von Weihnachten. Aber was ist Weihnachten eigentlich? Das sollte uns allen wieder mehr bewusst werden. Dann könnte man diese gemeinsamen Stunden auch besser genießen.”

Nein, Köllner ist kein Fan davon, dass die Welt sich im digitalen Zeitalter immer schneller dreht. Er entschleunigt immer mal wieder sein Tempo-Leben. Was ihn selbst in seiner Persönlichkeitsschulung weiterbringt, wendet er jetzt auch bei den Löwen an. Ab und zu wird in der 1860-Kabine vor dem Training an der Grünwalder Straße 114 das Licht ausgedreht. “Das ist jetzt keine Revolution, keine Neuheit!”, sagt Köllner lachend, als ihn db24 damit konfrontiert: “Das haben wir schon öfter gemacht, nicht erst seit der vergangenen Woche. Für mich gehört das auch zum Training. Bei mir werden nicht nur die Beine trainiert, sondern auch der Kopf. Ich befasse mich ja viel mit Buddhismus. Wir wollen immer mal wieder in uns gehen und die Außenwelt für ein paar Minuten vergessen - das hilft.” Die Buddha-Löwen - sie greifen im Aufstiegskampf zu allen Tricks, um die letzten Prozente rauszuholen.