VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Die 28.400 Euro für die Pyro-Vorfälle in Elversberg (1:4) und gegen Rot Weiss Essen (1:1) schrauben die Summe für den TSV 1860 in der inoffiziellen Strafentabelle von liga3-online.de auf 37.500 Euro - damit sind die Löwen mit deutlichem Vorsprung Tabellenführer der Dritten Liga. Schöne Bescherung…

Eine Statistik, auf die man an der Grünwalder Straße 114 alles andere als stolz sein sollte.

Was dramatisch ist: Die Fans ignorieren die angespannte finanzielle Lage (der Klub schreibt nachwievor rote Zahlen) - und trotzdem riskieren die Anhänger hohe Strafen für den eigenen Verein. Auffällig: Seit dieser Saison wird auch im heimischen Grünwalder Stadion verstärkt gezündelt - und das wollte man eigentlich vermeiden, um sich gegenüber der Stadt und den Anwohnern vorbildlich zu zeigen.

Um zu verdeutlichen, was die Fans mit ihrem Egoismus bewirken. Diese 37.500 Euro hätte man auch in einen neuen Spieler investieren können: Drei Monatsgehälter für einen Top-Drittligaspieler wären gesichert gewesen. Oder Geschäftsführer Marc Pfeifer hätte mit diesem Betrag einen jungen Mitarbeiter für die Pressestelle finanzieren können.

Weil das Geld in Giesing knapp ist, sollen in der Winterpause wieder Sponsoren mithelfen, um einen Neuzugang zu finanzieren. Die werden sich sagen: Wir sollen Geld geben - und die anderen verbrennen es, im wahrsten Sinne des Wortes. Pfeifer gehen bei solchen Fehlzündungen im Verein langsam, aber sicher die Argumente aus.

Ingesamt sieben Vorfälle schrauben das Strafenkonto der Blauen auf 37.500 Euro - die Aktionen der 0:2-Pleite in Freiburg sind noch gar nicht eingerechnet. Auch hier könnte es für den TSV 1860 ein Strafmaß in fünfstelliger Höhe geben.

Was sagt der TSV 1860? “Wir werden die Zeit bis zum ersten Pflichtspiel im neuen Jahr nutzen, um die Vorfälle der Hinrunde aufzuarbeiten sowie entsprechende Maßnahmen zu verabreden”, erklärte die Geschäftsführung der Löwen auf db24-Anfrage.

db24 meint: Worte reichen jetzt nicht mehr, sondern Taten!