VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, Michael Köllner wollte den möglichen Transfer des vereinslosen Mittelfeldspielers Lukas Rupp zum TSV 1860 gegenüber db24 nicht bestätigen - das wäre auch unprofessionell, bevor die Unterschrift nicht wirklich unter dem Vertrag steht. “Es werden viele Spieler bei uns gehandelt”, sagt der 52-Jährige vielsagend und grinste: “Wichtig ist, dass wir uns mit dem Thema auseinandersetzen. Man hat gegen Nürnberg und Hoffenheim gesehen, dass wir eine gute Qualität haben, aber ein Top-Mann uns noch gut zu Gesicht stehen würde.”

Trotz dieser Verschlossenheit deutet viel darauf hin, dass sich die sportliche Kommandobrücke auf Rupp als Verstärkung festgelegt hat. Der Premier League-erfahrene Rupp könnte das letzte Mosaiksteinchen sein, um dem Kader der Löwen den letzten Input im Aufstiegskampf zu geben.

Zu Rupps Stärken zählen die Technik am Ball und die Kompromisslosigkeit in der Zweikampfführung - ein Lautsprecher, was der Mannschaft fehlt, ist er allerdings nicht.

Bei der 2:3-Testspiel-Niederlage des TSV 1860 in Hoffenheim wurde Rupp übrigens nicht unter den 915 Fans gezählt - aber das hat nichts zu bedeuten, auch wenn Rupps Heimatort Heidelberg nur ein Katzensprung vom Dietmar-Hopp-Stadion entfernt ist. Wichtig ist laut Köllner, dass der potentielle Neuzugang spätestens am 3. Januar mit in den Flieger nach Antalya steigt. Die Löwen reisen an diesem Tag für mehrere Tage ins Trainingslager nach Belek. Dort soll vor dem Auftakt in Mannheim (14. Januar) der Mannschaft der Feinschliff verpasst werden.

Sollte Rupp kommen, heißt das vermutlich auch: Der Kader muss abgespeckt werden, auch um Gehälter zu sparen. Quirin Moll, Marius Willsch und Lorenz Knöferl konnten sich zuletzt zweimal hintereinander nicht für das 23er Aufgebot qualifzieren. Mehr Fingerzeig geht nicht, dass Köllner nicht mehr mit diesen Spielern plant. Das größte Problem bei Willsch und Moll: Beide Profis waren in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen geplagt - und es macht den Anschein, dass Moll wie Willsch nicht mehr an ihre Bestform heran kommen.

Anders die Situation bei Kevin Goden: Der Allrounder spielt schon seit Sommer keine Rolle mehr bei 1860 und will jetzt den Absprung. Zuletzt hat er bei der U21 auf sich aufmerksam gemacht. Interessanten für Goden soll es aus der Dritten Liga geben. Günther Gorenzel muss jetzt in die Gänge kommen, denn zu einem guten Sport-Geschäftsführer gehört auch, dass er nicht nur einkaufen kann, sondern auch das Verkaufen versteht. Für den Österreicher selbst wäre etwas Bewegung im Kader wichtig, denn sein Vertrag kann noch bis zum 31. Dezember gekündigt werden.