VON MARCO BLANCO UCLES UND BERND FEIL (MIS)

Die Löwen haben ihr großes Ziel vor Augen. Seit Montag bereitet sich Trainer Michael Köllner mit seinem Team auf die verbleibenden 21 Partien in der Dritten Liga vor…

Drei Erkentnisse konnten die wenigen Trainingskiebitze - bei eisigen Temperaturen in München-Giesing - in den vergangenen Tagen sammeln. Zum einen hat sich das Personal auf dem Rasen über die Winterpause nicht verändert. Verständlich, denn die angestrebten Verstärkungen dürften erst Anfang des Jahres - am 1. Januar öffnet das Transferfenster - zum Team stoßen. Außerdem dürfte den Löwenfans, die regelmäßig das Geschehen an der Grünwalder Straße 114 beobachten, aufgefallen sein, dass die Mannschaft eine ganz andere Intensität als noch vor wenigen Wochen an den Tag legt. Den Spielern hat die Pause sichtlich gutgetan, das Tempo in den Einheiten ist hoch, unter der lautstarken Anleitung von Köllner wird um jeden Ball, um jeden Zentimeter gekämpft. Es scheint so, als hätten endlich alle begriffen, was für den TSV 1860 in dieser Saison auf dem Spiel steht.

Ein weiteres Detail jedoch dürfte die meisten Zaungäste im ersten Moment überrascht haben. Geht es in den Spielformen ans Eingemachte, absolvieren drei Löwen zumeist ein individuelles Programm oder agieren als Anspieler an den Außenlinien: Lorenz Knöferl, Quirin Moll und Marius Willsch. Man möchte fast den Eindruck bekommen, dass die drei Genannten in den sportlichen Planungen der Sechzger keine Rolle mehr spielen. Die Verträge der nicht jünger werdenden Moll und Willsch (beide 31) laufen im Sommer aus, eine Verlängerung erscheint bei beiden extrem unrealistisch. Der erste Härtetest gegen Nürnberg (Freitag, 14 Uhr) wird zeigen, ob beide noch im Kader auftauchen.

Immer wieder hatten die beiden Routiniers in der Vergangenheit mit Verletzungssorgen zu kämpfen, Willsch noch mehr als Moll. Nach einer Horror-Saison 2021/2022 mit nur drei Startelfeinsätzen kommt Willsch auch in dieser Saison kaum zur Geltung, wurde viermal eingewechselt, spielte nur einmal von Beginn an. Moll kam zwar immerhin zehnmal zum Einsatz und konnte des Öfteren als Joker liefern, zuletzt saß jedoch auch er aus verschiedensten Gründen beinahe ausnahmslos draußen. Es scheint nicht so, als würde sich das bald ändern.

Bei Knöferl scheint die Situation noch klarer: Zwar hat der 19-Jährige an der Grünwalder Straße 114 noch einen Vertrag bis 2024. Dennoch hat er bei den Löwen ziemlich sicher keine Zukunft, schaffte es in dieser Saison kein einziges Mal in den Drittliga-Kader. Gegen die interne Sturm-Konkurrenz Fynn Lakenmacher, Marcel Bär, Stefan Lex und Meris Skenderovic ist Knöferl chancenlos. Eine vorzeitige Trennung ist möglich. Der frühere Jugend-Nationalspieler muss woanders versuchen, den Sprung in den Profifußball zu schaffen.