VON MARCO BLANCO UCLES UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Köllner kann nicht ohne Fußball - auch nicht im Urlaub…

Derzeit weilt der Löwen-Dompteur zur Erholung in Dubai. Naheliegend, dass der 52-Jährige die räumliche Nähe zu Katar nutzte, um sich selbst vor Ort einen Eindruck von der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft zu machen. Köllner besuchte am Sonntag das Spiel der DFB-Auswahl gegen Spanien. Am Rande des 1:1 äußerte sich der Sechzig-Trainer, der im Stadion viele Selfies mit Löwen-Fans machte, im Gespräch mit der “tz” über…

…die zahlreichen politischen Diskussionen rund um die WM: “Fussballer spielen Fußball. Und Politiker machen Politik. An das sollte man sich eigentlich immer erinnern. Der Sport hat sich, auch selbst verschuldet, in eine Rolle gedrängt. Jeder wollte immer irgendwelche Statements abgeben. Das ist eine Untugend - auch in der Dritten Liga. Dort muss man an jedem Spieltag eine Schweigeminute abhalten oder ein Statement abgeben. Das kann man auf einer anderen Ebene lösen. Auch hier bei der WM.”

…das Gastgeberland Katar: “Wer in Doha oder Dubai ist, erlebt diese Länder in ganz anderen Dimensionen. Egal wo ich hingehe, ich treffe nur freundliche Leute. Da könnten wir uns in Deutschland mal eine Scheibe abschneiden, wie freundlich die Leute hier sind. Ich glaube schon, dass das alles in der Berichterstattung in eine bestimmte Ecke gedrängt wird. Darum bin ich gerne immer vor Ort, um mir einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Und ich muss sagen: Ich bin absolut begeistert, was Katar hier auf die Beine stellt.”

…das fußballerische Niveau der WM: “Es ist ein Problem, dass die Mannschaften keine Vorbereitungszeit hatten, mehr oder weniger uneingespielt in das Turnier gehen. Das gab´s noch nie und wird es so schnell auch nicht mehr geben. Und es gibt noch ein anderes Problem: Die Spieler, die sich zum Ende des normalen Ligabetriebs verletzt haben, fallen für die komplette WM aus. Ein Muskelfaserriss ist zum Beispiel eine K.o.-Verletzung.”