VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Als Daniel Bierofka am 5. November 2019 - also heute vor genau drei Jahren - völlig entnervt nach einem 4:2-Heimsieg über Viktoria Köln beim TSV 1860 als Cheftrainer aufgab, stieg Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik in Abu Dhabi sofort ins Flugzeug und versuchte das 1860-Idol zum Bleiben zu überreden. Aber bei Bierofka, der im Sommer 2018 die Löwen über die Relegation mit unbändiger Moral in den Profifußball zurückgeführt hatte, war schon zu viel kaputt gegangen - er ließ sich nicht mehr umstimmen. Er hatte damals Tränen in den Augen. Diese Geschichte hatte ihn mitgenommen.

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Intrigen in den eigenen Reihen und fehlende Rückendeckung haben das Bierofka-Aus letztlich verursacht. Mittlerweile ist etwas Gras über die Sache gewachsen. Unlängst ist Bierofka im Legenden-Derby gegen den FC Bayern für die Traditionsmannschaft des TSV 1860 aufgelaufen. Es war eine erste Annäherung an seine Fußballiebe. Außerdem war der frühere Nationalspieler für MagentaSport in dieser Woche an der Grünwalder Straße 114 - für eine Reportage von Alex Klich über die Löwen.

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Obwohl Bierofka nach seinem Rauswurf bei Wacker Innsbruck sofort Angebote aus der Dritten Liga hatte (u.a. MSV Duisburg), entschied er sich aus Liebe für die Familie - nach dem Motto: Schluß mit dem Leben aus Koffern! Deswegen nahm er auch das Angebot der SpVgg Unterhaching als U17-Trainer an - weil er unter Präsident Manni Schwabl das spürt, was ihm bei den Löwen abhanden gekommen ist: Die Nestwärme.