VON MARCO BLANCO UCLES

Seltenes Bild in Blickpunkt Sport: Es kam in den vergangenen Jahren nicht häufig vor, dass die Löwen in der BR-Kultsendung vertreten waren. Am Sonntagabend war es dann mal wieder soweit. Sechzig-Coach Michael Köllner (52) sprach dabei mit Moderator Markus Othmer (57) über…

den Wunsch nach einem Ersatz für den verletzten Torjäger Marcel Bär: “Wünschen ist immer ein zweischneidiges Schwert, wünschen tut man sich vieles. Die wirtschaftliche Vernunft muss jedoch existieren. Die Mannschaft hat sieben Spiele bestritten, sechs davon gewonnen. Da wäre es für die Spieler fatal gewesen, nochmal jemand Neues in die Kabine zu setzen. Aber seriös kann man das erst nach der Saison bewerten.”

den super Saisonstart der Löwen: “Wir spielen momentan einen richtig guten Ball. Auch das Torverhältnis von 18:6 ist Sechzger-like. Es ging darum Spieler zu finden, die super zum Verein passen. Denn am Ende sind sie die Repräsentanten des Vereins, da sie am Wochenende auf dem Platz stehen.”

die Unterschiede zur vergangenen Saison: “In erster Linie unterscheiden uns natürlich die Punkte. Wir haben im letzten Jahr keine gute Vorbereitung hingelegt. In den ersten Spielen waren wir häufig am Rande einer Niederlage und haben gerade so noch ein Unentschieden geholt. In diesem Jahr haben wir eine starke Vorbereitung hingelegt, waren in den Ligaspielen vielleicht mal nahe dran an einem Remis, aber nie an einer Niederlage. Wir haben außergewöhnliche Menschen verpflichtet, die wir jetzt zu außergewöhnlichen Fußballern machen wollen. Auch das Trainerteam mit Stefan Reisinger, Franz Hübl und Harry Huber macht einen richtig guten Job.”

die Überzeugungskunst, um Spieler wie Verlaat, Boyamba und Co. zu Sechzig zu locken: “Da gab es viele Faktoren. Zum einen ist Sechzig München ein richtig geiler Verein. Auch der Standort München an sich ist natürlich ein Faktor. Zudem ist die Frage, was für eine Story ich mit dem Verein schreiben will. Im Sommer sind uns die Transfers gut gelungen, obwohl wir nicht mit dem Geldkoffer in Deutschland unterwegs waren. Wir waren einfach frühzeitig dran.”

die Wichtigkeit des Löwen-Nachwuchses: “Wenn du zu einem Verein wie Sechzig kommst, weißt du, wie wichtig der Nachwuchs ist. Deswegen ist es auch super, dass wir mit Leandro Morgalla, Semi Belkahia, Niki Lang und auch Michael Glück die Jungs da haben.”

das Innenverteidiger-Duo Jesper Verlaat und Leandro Morgalla: “Wir haben uns mit Jesper bewusst für einen Spieler entschieden, der erst seinen zweiten oder dritten Profivertrag unterschreibt und nicht seinen fünften oder sechsten. Jesper ist so unheimlich positiv und mitreißend. Außerdem hat er ja mit seinen zwei Toren auch schon richtig gut eingenetzt. Bei Leandro tut man sich keinen Gefallen, wenn man eine Zeitschiene festlegt. Wichtig ist, wann du als Trainer und als Verein das Gefühl dafür hast, die Enwticklung eines Spielers nachhaltig voranzutreiben.”

sein Verhältnis zu Hasan Ismaik und das Klima im Verein: “Der sportliche Erfolg verbindet uns (Ismaik und Köllner; d. Red.). Ich bin kein Mediator, ich bin der Cheftrainer und für den sportlichen Erfolg verantwortlich. Die KGaA und der e.V. müssen beide den sportlichen Erfolg wollen. Seitdem ich hier bin, haben wir sportlichen Erfolg, es hat halt zweimal knapp nicht gereicht. Aber: Bei allen Streitereien muss der sportliche Erfolg die Zielsetzung sein. Meinungen, die spalten, haben nie zum Erfolg geführt.”

seinen gemeinsamen Besuch einer Kinder-Palliativstation mit FCB-Profi Joshua Kimmich: “Das war ein harter Termin. Wenn du jungen Menschen begegnest, die dem Tod ins Auge blicken, macht dich das fassungslos. Auf der anderen Seite hat es den jungen Menschen und deren Familien so viel Kraft gegeben, dass wir da waren. Du hast am Ende in glückliche Kinderaugen geschaut, das war toll. Ich habe danach auch mit der Mannschaft darüber diskutiert.”