VON OLIVER GRISS, ORKY HAIST UND LACKOVIC (IMAGO)

Die ARGE lebt weiter - zumindest faktisch. Der Grund: Weil bei der Mitgliederversammlung gestern in der VIP-Alm am Trainingsgelände nur 37 Fanclubs vor Ort waren, konnte kein Beschluß über die mögliche Auflösung verfasst werden. “Die ARGE ist - Stand jetzt - nicht aufgelöst. Es geht nun weiter im Umlaufverfahren. Jedes Mitglied wird jetzt von uns angeschrieben, ob es mit der ARGE weitergehen soll oder nicht. Wenn das Ergebnis feststeht, dann müssen wir das mit dem Vereinsgericht abwickeln, sollte es zu einer Auflösung kommen”, erklärte ARGE-Vorstand Richard Bartl gegenüber db24.

Viel wichtiger aber für die Fanvereinigung - die wilden Vorwürfe aus dem Internet insbesondere diverser Facebook-Plattformen, dass sich Vorstandschaft der ARGE, an den Einnahmen durch die Fanclubs bereichert haben soll, wurden lückenlos von Vize-Präsident Heinz Schmidt (ausgebildeter Steuerberater) entkräftet. Ein altbekanntes Problem bei 1860: Bei den Löwen werden immer wieder Halbwahrheiten mit Emotionen vermischt - daraus entsteht eine gefährliche Mischung.

Bartl dazu: “Heinz Schmidt hat die Korrektheit der Finanzen bestätigt und damit allen Gerüchten und Spekulationen widersprochen. Aus gewissen Fankreisen wurden unmenschliche Behauptungen aufgestellt, dass Finanzen veruntreut wurden. Wir hoffen, dass dadurch alle Vorwürfe vom Tisch sind.” Oskar Dernitzky, früherer Abteilungsleiter der Behindertensport-Abteilung, hatte auch extra noch einen Anwalt beauftragt, der Schmidt einen Fragenkatalog geschickt hatte - und auch danach kam das selbe Ergebnis zu heraus: Die Kasse der ARGE stimmt!

82911.jpg

Besonders zugesetzt hatten die Véruntreuungsvorwürfe dem einstigen Allesfahrer Franz Hell. Der Kult-Fan hat sich aus dem Vereinsleben mehr oder weniger zurückgezogen - nach weit über 50 Jahren. Er hat keine Kraft mehr. Gestern war Hell aber nochmal vor Ort. Er hat für sich entschieden, sich aus diesem explosiven 1860-Umfeld zurückzuziehen.

82910.jpg

In seiner Rede kam ARGE-Vorstand Richard Bartl, Betriebsrat bei der MAN, auch auf die Anti-Ismaik-Fahne zu sprechen. Gegenüber db24 bekräftigte er später seine Ablehnung: “Solche Signale sind wahrlich kein Ruhmesblatt für den TSV 1860. Einerseits wird propagiert, man setze auf Gemeinsam statt Spalten - und dann schauen Geschäftsführung und Präsident immer weg. Das kann es nicht sein! Ich denke, 99 Prozent unserer Fans wollen das nicht, dass Menschen - egal von welcher Seite - im Stadion verunglimpft werden.”

Kurz nach der Veranstaltung kam es vor dem Trainingsgelände noch zu einem Notarzt-Einsatz: Ein Fahnenschwenker musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Die angemeldeten Fanclubs in der db24-Übersicht - HIER!