VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Michael Köllner (52) ist ein anspruchsvoller Mensch. Er will sich, aber auch sein Projekt 1860 immer weiterentwickeln. Nach dem neuerlich verpassten Zweitliga-Aufstieg hinterfragt sich der Oberpfälzer auch selbst: Was kann er besser machen, beziehungsweise was muss bei den Löwen besser werden, um endlich die Rückkehr in den großen Profifußball zu schaffen? Es geht eigentlich nur um Nuancen. Wichtig: Der Kader muss breiter werden - auch in der Qualität.

Heute gegen den TSV Havelse (14 Uhr, db24-Ticker) geht’s für Köllner darum, mit seiner Mannschaft Platz 4 (Qualifikation für den DFB-Pokal) in der Dritten Liga abzusichern. Mit einer Siegserie zum Endspurt könnte man eine verkackte Saison zumindest einigermaßen versöhnlich beenden.

Doch Köllner weiß auch, dass das bei den Löwen nicht der Anspruch sein kann. Die Tendenz geht zwar nach db24-Informationen in die Richtung, dass Köllner seinen Vertrag bis Sommer 2023 erfüllt, doch der Trainer will auch eine echte Perspektive. Und genau deswegen hat er noch nicht für die kommende Saison zugesagt: „Es geht ja nicht darum, dass ich einen Vertrag brechen will. Aber man muss überlegen: Wie schätzen wir 1860 München aktuell sein – und wo wollen wir morgen sein? Der Verein beschäftigt sich ebenfalls mit diesem Morgen, aber ich muss ja dann nach drei, vier Spielen den Kopf hinhalten, wenn es sportlich nicht läuft.“

Und weil Köllner mit der Zeit geht, stammt sein Vergleich aus der Welt der Dating-Apps: „Am Ende müssen die Vorstellungen matchen – denn sonst ist es ein Mismatch.“ Heißt im Klartext: Sollte 1860 nicht alles unternehmen, dass die Profi-Mannschaft für die neue Saison einen Qualitätsschub erhält, würde Köllner von sich aus die Notbremse ziehen: „Dann bleibe ich eben ein Jahr zu Hause und fahre mit meiner Frau in den Urlaub.“