VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die rund 60 Kiebitze am Mittwochmittag mussten die Diskussionen über ihre Löwen nach Trainingsende im Stehen fortsetzen, denn Löwenstüberl-Wirt Benedikt Lankes hatte trotz traumhaften Frühlingswetters die 1860-Wirtschaft nicht aufgesperrt. Dabei hätte es genug Gesprächsstoff gegeben, um bei einer Halben Bier zu reden - ganz oben auf der Liste: Der Zoff zwischen Abwehrchef Stephan Salger und Ösi-Reservist Tim Linsbichler auf dem Einserplatz.

Dass die beiden 1860-Profis kurz vor Trainingsende auf dem Platz aneinander gerieten, findet Michael Köllner positiv. “Es ist immer gut, wenn Feuer in der Mannschaft ist”, erklärte der Chefcoach des TSV 1860 in der Zoom-PK an der Grünwalder Straße 114: “Man sieht, dass wir in der entscheidenden Phase sind. Wir können viel gewinnen. Zu einem leistungsfördernden Training gehört auch Reibung. Einer wie Tim Linsbichler will zeigen, dass er noch da ist. Das ist ein gutes Zeichen.”

Und positive Energie wird der TSV 1860 im Drittliga-Hit gegen Osnabrück (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) brauchen, um weiter vom Aufstieg träumen zu dürfen. “Wir brauchen ein emotionales und leidenschaftliches Spiel - wir wissen aber auch: Das wird eine dicke Herausforderung. Osnabrück ist einer der Hochkaräter in den nächsten Wochen”, so Köllner.

Dass die Löwen wieder im Aufstiegsrennen sind, bestätigt Köllner in seiner Denke: “Wir waren schon totgeschrieben, dennoch leben wir noch. Wir können die Saison noch vergolden.” Auch weil der TSV der größte Nutznießer des Türkgücü-Aus ist. Köllner: “Wir kommen in den letzten 14 Spiele auf einen Punkteschnitt von 2,2 - das ist top, top, top. Wichtig ist, wir wollen unsere Ziele erreichen. Wenn wir unsere Leistung erreichen, können wir jede Mannschaft schlagen.”

Schon fix: Co-Trainer Günther Brandl wird nach der Spielsperre für Michael Köllner die Mannschaft coachen, Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel erledigt die Medienarbeit. Und Köllner? Der Oberpfälzer wird auf der Ehrentribüne sitzen. Im Scherz sagte er: “Wir sind ausverkauft - dafür muss Marc Pfeifer daheim bleiben.”