VON OLVIER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Monatelang hat Hasan Kivran geschwiegen. Er war abgetaucht - der Insolvenz ist der Türkgücü-Präsident aus dem Weg gegangen. Bis jetzt. Am Sonntag meldete sich der schwerreiche Unternehmer auf seinem Instagram-Kanal. Der Account ist nach db24-Informationen echt.

Kivran, der in den letzen Jahren rund acht Millionen Euro in Türkgücü gesteckt hat, schrieb: “Sechs Jahre lang habe ich meinen Herzensverein mit Leidenschaft, Energie und Geld unterstützt um für die türkisch-deutsche Community im Fußball eine Heimat zu bieten. Die Entwicklungen der letzten Monate mit Verbänden, der Stadt, Sponsoren und Zuschauern hat mich dazu bewegt mir Gedanken über mein Investment zu machen. Ende Januar musste ich die Entscheidung treffen, dass ich den Verein nicht weiter mit finanziellen Mitteln unterstützen werde, da die Perspektiven sowohl sportlich, als auch strukturell sich stetig verschlechtert haben. Mir hat der Rückhalt der Community gefehlt, die mein Investment hätte nachhaltig untermauern sollen. Wer mich kennt, weiß trotzdem, dass es immer weiter geht. Jetzt will ich euch in mein Engagement aus den letzten Jahren und auch künftig auf meine Reise mitnehmen.”

Und er verspricht: “Ich werde alles daran setzen, den Verein reibungslos an meinen Nachfolger zu übergeben und mich dafür einsetzen, dass Türkgücü München in der Regionalliga Bayern 2022/2023 starten kann.”

Was fehlt bei Kivrans Statement: Keine Entschuldigung an die benachteiligten Vereine der Dritten Liga und die ehemaligen Mitarbeiter von Türkgücü. Außerdem verwundert es, dass Kivran in seiner Nachricht schreibt, die türkische Community sei nicht angesprungen. Fakt ist: In München leben rund 60.000 türkisch-stämmige Menschen. Das Problem: Diese konnten sich mit dem Klub kaum identifizieren - der Grund: Es standen kaum Spieler mit türkischem Blut im Kader…