VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Momentan befindet sich Michael Köllner (52) wieder auf der Sonnenseite des Geschäfts. Vier Siege in Folge - im Auswärtsspiel in Mannheim (Sonntag, 14 Uhr, db24-Ticker) könnte der Oberpfälzer seinen eigenen Siegrekord einstellen: Fünf Dreier in Serie schaffte er mit den Löwen noch nie. Und dann wäre da noch das Comeback im Aufstiegsrennen…

Dass es nicht immer nur nach vorne gehen kann bei 1860, das war Köllner vorher bewusst. “Wir haben schon so, wie wir aufgestellt sind, mit Durststrecken gerechnet. Mir war nur wichtig, dass diese möglichst kurz sind”, erklärte der 1860-Cheftrainer gegenüber dem “Neuen Tag”: “Wir haben seit Ende November eine sehr gute Bilanz. Acht Spiele gewonnen, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen. Natürlich haben mir die Niederlagen gegen Halle und Türkgücü nicht gefallen. Das Spiel in Zwickau war dann richtungsweisend. Nach dem 0:1 zur Halbzeit, haben wir sicher mit 3:1 gewonnen. Da hast du gemerkt, wie die Mannschaft von Minute zu Minute mehr an Selbstsicherheit, mehr an Überzeugung gewinnt. Das hat sich gegen Kaiserslautern fortgesetzt. Da waren wir unglaublich stark.”

Und Köllner verrät auch, dass ihn Niederlagen mehr beschäftigen als Siege: “Manchmal habe ich auch Selbstzweifel, aber Gott sei Dank sind die Phasen relativ kurz. Ich schaue dann, wie eine Lösung aussehen kann: Muss ich personelle Entscheidungen treffen? Muss ich was am Training ändern? Oder in der Art des Umgangs mit Trainerstab und Mannschaft? Man muss ein gutes Gespür haben, was geht. Nicht dass sie am Ende sagen, jetzt schnappt er völlig über (lacht). Staff und Mannschaft müssen merken, das könnte die Lösung sein und ist kein Harakiri.” Köllner hat die Löwen in den letzten Wochen variabler gemacht, die Rückkehr zum aktiveren 4-1-4-1-System war am Ende der richtige Schlüssel.