VON OLIVER GRISS UND MICHAELA MERK (IMAGO)

Vor zwei Jahren hatten viele Löwen-Fans noch über die von db24 veröffentlichten Baukosten für das Grünwalder Stadion gelacht: “Fake! Das kostet nie und nimmer 70 Millionen! Typisch db24!”

Die “AZ” berichtet jetzt, dass die geschätzten Kosten für den Umbau der Giesinger Kultstätte mittlerweile bei 77 (!) Millionen Euro liegen - also nochmal sieben Millionen Euro mehr. Diese Variante des Umbaus sieht eine Komplettüberdachung vor, zwei Ebenen mit VIP-Bereichen über der Stehhalle, eine längere Haupttribüne, einen Oberrang im Osten – und zusätzlich geschlossene Stadionecken für besseren Lärmschutz. Die legendären Flutlichtmasten werden aller Voraussicht nach bei dieser Studie verschwinden.

Mehr als 18.105 Zuschauer werden auch mit diesem XXL-Umbau nicht möglich sein: Zweitliga-Fußball soll dann möglich sein, Erstliga-Partys aber NICHT. Das ist ausgeschlossen.

Soll das Grünwalder Stadion für 77 Millionen Euro ohne Erstliga-Lizenz umgebaut werden?

Umfrage endete am 01.04.2022 09:00 Uhr
Nein!
79% (3439)
Ja!
16% (689)
Mir egal!
5% (216)

Teilnehmer: 4344

Die “AZ” schreibt auch: “Für Modernisierung und Erweiterung soll natürlich nicht alleine der Münchner Steuerzahler aufkommen, sondern ganz wesentlich auch die nutzenden Vereine, vor allem der TSV 1860. Komplett amortisieren werden die Nutzer die Kosten wohl nicht können, davon geht man in der Verwaltung aus. Stattdessen wird eine niedrigere, sogenannte marktübliche Miete berechnet, die dem Vernehmen nach nur etwa die Hälfte der Kosten bedeuten würde – aber dem Verein möglicherweise immer noch zu hoch ist.”

Bereits jetzt ist dem TSV 1860 die Stadionmiete inklusive dem MVV-Zuschlag viel zu hoch. In diesem Jahr soll der Mietvertrag noch ausgehandelt werden, der Umbau soll frühestens 2026 beginnen. Die Löwen müssten dann in ein anderes Stadion ausweichen, die wahrscheinlichste Variante wäre dann das Olympiastadion für zwei Jahre.