VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die Farce um die aberwitzige Gelbsperre für Richard Neudecker im Drittliga-Hit gegen Lautern (Dienstag, 19 Uhr, db24-Ticker) - jetzt reagiert Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und hinterfragt die Praktiken des DFB. “Der DFB macht es sich sehr einfach - und wälzt alle Dinge auf die Vereine ab”, erklärte der Österreicher am Montag in der Zoom-PK an der Grünwalder Straße 114.

Fakt ist: Der Eingangsfehler lag beim DFB, weil er nach dem 1:1 in Halle im September 2021 nicht Neudeckers gelbe Karte registriert hat, sondern die Verwarnung unabsichtlich Nachwuchsspieler Milos Cocic zugesprochen hat. “Wir kommen unserer Verpflichtung nach, die persönlichen Sperren zu kontrollieren. Einer unserer Mitarbeiter schreibt aus jedem Spiel die Strafen mit, der sich mit den verwarnten Spielern im Nachgang unterhält und im Zweifel die TV-Bilder kontrolliert - und die TV-Bilder sind eindeutig: In der 75. Minute hat Richy die gelbe Karte bekommen und Milos war zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Spielfeld. Und wir haben in den letzten drei Jahren Verwarnungen im DFB-Netz bestätigt oder kontrolliert”, so Gorenzel weiter: “Am Freitag kam eine Email vom DFB, in der stand, dass wir für die Kontrolle verantwortlich sind.”

Auch die Beschwerde beim DFB nach dem Pokal-Aus gegen Karlsruhe, als sich Kapitän Stefan Lex bei der Doping-Probe mit Corona infizierte, ging ins Leere. Gorenzel: “Wir bekommen in Corona-Zeiten vom DFB sämtliche Dinge vorgeschrieben, wie wir uns zu verhalten haben und dann wird im deutschen Fußball eine Dopingkontrolle in Zeiten einer Pandemie ohne die Vorschrift eine FFP2-Maske zu tragen durchgeführt. Das muss mir mal einer erklären, wo die Sinnhaftigkeit dahinter steckt. Im Nachgang wird dann das System überarbeitet, aber wir sind der Leidtragende und bekommen dann neue Vorschriften vom DFB.” Außerdem sei ein rechtlicher Anspruch gegen den DFB nicht durchzusetzen, sondern den könnte ausschließlich Lex durchsetzen und gegen den DFB klagen. “Wir als Verein haben keine Möglichkeit gehabt, einzuwirken”, berichtet Gorenzel.