VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Robert Reisinger hat einen Weg gewählt, den seit Karl-Heinz Wildmoser kein 1860-Präsident mehr gegangen ist: Er hat nach dem 0:2 gegen Halle via “BILD” die sportliche Kommandobrücke und die Mannschaft und angezählt, u.a. auch die Charakterfrage gestellt.

Auf die Frage von db24, ob Michael Köllner jetzt den Dialog mit dem Ober-Löwen suche, sagte der Trainer am Donnerstag in der Zoom-PK: “Es gibt keinen Gesprächsbedarf.” Dennoch kann der Oberpfälzer verstehen, dass Reisinger aufgrund der letzten Ergebnisse frustriert ist: „Auch bei mir ist die Enttäuschung nach wie vor riesengroß. Ich verstehe Herrn Reisinger. Er artikuliert die Meinung der Fans. Wenn die Zuschauer vorher gehen, hat das etwas zu sagen. Ich behandle die Themen aber lieber intern. Wir waren im gleichen Stadion, kommen aber zu unterschiedlichen Bewertungen. Er hätte sich gewünscht, wir schießen Halle aus dem Stadion.” Die Reisinger-Kritik dürfte dennoch Spuren bei Köllner hinterlassen haben.

Trotz aller Kritik will Köllner seinen Kurs nicht verlassen: „Ich werfe keinen Spieler zum Fraß vor. Es liegt nicht an der Qualität, die letzten Spiele haben mit der Mannschaft etwas gemacht. Wir werden bei der Auswahl der Spieler schauen, wer dem Ganzen gewachsen ist. Die Mannschaft weiß, dass sie in der Bringschuld ist.“ Auch der Trainer ist in der Bringschuld, denn für 1860 zählt in der Dritten Liga kein Mittelmaß…

Köllner glaubt auch, dass die Saison trotz Platz 10 aktuell noch nicht vorbei ist. „Wir haben leider keine gute Phase, aber wir können die so schnell wie möglich beenden. Die Saison ist noch nicht zu Ende. Wir sind nicht krachend gescheitert. Ich verspüre genügend Kampfeslust. Wir sind noch nicht erlegt. Wir möchten jetzt die Wende einleiten.“ Beweistermin ist am Samstag in Zwickau.