VON OLIVER GRISS UND KIRCHNER-MEDIA (IMAGO)

Woran liegt’s, dass dem TSV 1860 zuletzt des Öfteren in der zweiten Hälfte der Saft ausgeht? Möglicherweise an der mangelnden Kondition - oder doch eher an der qualitativ dünn besetzten Bank? “Es ist keine Kraftfrage”, behauptete Trainer Michael Köllner nach dem späten 1:1 in Meppen gegenüber MagentaSport.

Wir haben uns das mal genauer angesehen - und der Oberpfälzer wird sich über eine Tabelle wundern, die ganz deutlich zeigt, dass die Konzentration der Löwen in der Schlußphase nicht mehr auf der Höhe ist. In der letzten Viertelstunde inklusive Nachspielzeit hat der TSV 1860 in dieser Saison bereits acht Gegentreffer kassiert - was wiederum vier Punkte weniger in der Drittliga-Tabelle ausmacht.

Und genau das ist der Ansatz für den Trainer!

Was die Köllner-Elf in den nächsten Wochen antreiben sollte, ist die Tatsache, dass die Mannschaft um Kapitän Stefan Lex in der fiktiven 75-Minuten-Tabelle bereits eigentlich auf dem Relegationsplatz (!) stehen würde. Nur Magdeburg (52 Punkte), Lautern (48 Punkte) und Dortmund 2 (42 Punkte) sind in dieser Phase besser. Weil die BVB-Reserve nicht aufstiegsberechtigt ist, würde der TSV 1860 (41 Punkte) nach der 75-Minuten-Tabelle aktuell die Relegationsspiele um den Zweitliga-Aufstieg bestreiten dürfen.

Heißt im Umkehrschluß: Die Löwen müssen in der Endphase der Saison die Gier und Konzentration in der Schlußphase wieder hochfahren, um ihr großes Ziel (besser als Platz 4!) einzutüten. Erster Beweistermin: Das Stadt-Derby bei Krisenklub Türkgücü München im Olympiastadion (Mittwoch, 19 Uhr).