VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Heute soll der gescheiterte Türkgücü-Mäzen Hasan Kivran den Spielern des abstiegsbedrohten Drittligisten erklären, warum er nicht mehr Willens war, die fehlenden zwei Millionen Euro aufzubringen - jetzt ist der Klub von der Heinrich-Wieland-Straße mitten in einem Insolvenzverfahren.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Münchner Dr. Max Liebig bestellt. Er war auch schon mit dem Fall Alfons Schuhbeck beschäftigt. Jetzt soll Liebig Türkgücü eine Zukunft kreieren. Doch das wird sich schwierig gestalten, sollte sich nicht noch ein neuer Investor finden. Es ist alles möglich beim ersten Migranten-Klub im Profifußball. Auch die Einstellung des Spielbetriebs. Ob Kivran noch ruhig schlafen kann? Die TG-Spieler bekommen noch drei Monate ihr Geld - jedoch nur noch einen Bruchteil ihrer bisherigen Bezüge. Einige rutschen von einem üppigen Drittliga-Gehalt von rund 20.000 Euro auf 5000 bis 6000 Euro brutto runter - das Jobcenter zahlt. Ab Mai würden Sararer, Vrenezi, Rieder & Co. kein Geld mehr bekommen.

Die Löwen könnten sogar vom Leid der Türken profitieren: Nachdem alle Spitzenklubs in der Vorrunde gegen Türkgücü gewonnen hatten und 1860 beim glücklichen 1:1 Punkte abgab, könnte die Köllner-Elf bei einer Ohne-TG-Tabelle in eine bessere Position kommen (db24 berichtete). Das Online-Portal “liga3-online.de” hat das mögliche Ranking ausgerechnet: Der TSV 1860 hätte als Tabellenachter dann nach einer Bereinigung der Tabelle nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz drei - bei einem Spiel Rückstand.