VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Es ist immer wieder interessant, zu welchen Analysen Ex-Schiedsrichter Babak Rafati bei seinen Bewertungen des jeweiligen Drittliga-Spieltags kommt. Aus seiner Sicht wurden von Schiedsrichter Eric Müller beim 3:2-Sieg des TSV 1860 über Wiesbaden gleich zwei Szenen falsch bewertet.

Beim 2:0 von Wiesbadens Dominik Prokop hätte Rafati auf Abseits entschieden. “Auch wenn Lankford den Ball nicht berührt, was für eine strafbare Abseitsposition auch nicht maßgeblich ist, irritiert er zunächst seinen Gegenspieler, in dem er zum Ball läuft und im letzten Moment abstoppt. Zudem kreuzt er den Weg von Salger und hindert diesen im Zweikampf, an den Ball zu kommen. Diese beiden Einzelaktionen sind schon jeweils an sich ein Kriterium für eine Abseitsposition, sodass der anschließende Treffer nicht hätte zählen dürfen. Eine Fehlentscheidung, weiterspielen zu lassen”, erklärte Rafati gegenüber liga3-online.de.

Auch seine Bewertung des 3:2-Siegtreffers von Richard Neudecker ist überraschend - Rafati hätte den Treffer nicht gegeben: “Nach einem Freistoß von Neudecker bekommt Mitspieler Lex den Ball an den Arm, und von da aus prallt der Ball dieses Mal – anders als in der Szene zuvor – direkt ins gegnerische Tor. Wieder liegt kurioserweise im gleichen Spiel ein unabsichtliches Handspiel vor, aber dieses Mal geht der Ball direkt ins Tor, nachdem er am Arm von Lex war. Somit liegt eine Unmittelbarkeit vor, sodass das Tor nicht hätte zählen dürfen. Sicherlich hat der Schiedsrichter in der Dynamik des Ablaufs und im Spielerpulk nicht wahrgenommen, dass der Ball vom Arm abgeprallt ist. Daher eine schwierige Situation für ihn. Dennoch eine Fehlentscheidung, das Tor für 1860 München anzuerkennen.”