VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Der deutsche Fußball hat nicht nur wegen der Corona-Krise große Probleme finanziell mit den Ländern wie England, Italien und Spanien mitzuhalten. Jetzt kommt vom Fanbündnis “Unsere Kurve” ein kruder Vorschlag: Die Vereine und Verbände sollen nach dem Wunsch der Organisation künftig auf Kooperationen mit Sportwetten-Anbietern verzichten. Doch wo soll das Geld künftig herkommen?

In einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier verlangte es von der Politik eine umgehend strengere Regulierung im Sinne des Jugend- und Spielenden-Schutzes. “Wir verdeutlichen darin, dass Fußball und Fankultur nicht als Plattform für das rücksichtslose Gewinnstreben einer zwielichtigen Branche missbraucht werden dürfen”, hieß es. “Zahlreiche wissenschaftliche Studien klären über die Auswirkungen der Sportwetten-Industrie für die Gesellschaft auf.”

Der Sportwettenanbieter tipico ist offizieller Partner der Bundesliga, bwin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der TSV 1860 wird von Bet3000 mit einer niedrigen sechsstelligen Summe pro Saison unterstützt.

Die Entwicklungen in anderen Ländern wie Spanien oder Italien würden zeigen, dass es durchaus möglich sei, den aktuellen Zuständen hierzulande Einhalt zu gebieten, schrieb “Unsere Kurve” und verweist darauf, dass laut Studien in Deutschland etwa 500.000 Menschen spielsüchtig sind oder ein problematisches Glücksspielverhalten aufweisen. Sportwetten hätten daran einen bedeutenden Anteil.