der Unterschied zur Vorsaison, als 1860 bis zum Schluss gute Aufstiegschancen hatte: “Da gibt es mehrere Faktoren. Wir hatten letztes Jahr einen Lauf und dabei sind viele Spiele für uns gelaufen, die auch anders hätten ausgehen können, das muss man fairerweise sagen. Viele von uns haben am Limit gespielt, körperlich und leistungsmäßig. Das haben wir bis jetzt noch nicht so hingebracht in dieser Saison. Letzte Saison haben wir viel Spielzeit auf wenige Spieler verteilt, von daher sind manche jetzt angeschlagen in die Saison gegangen. Zum Beispiel Marius Willsch, der letztes Jahr eine absolute Bank war und uns jetzt abgegangen ist. Wenn du letztes Jahr eine Topmannschaft bist und es dann nicht läuft, machst du dir viele Gedanken: Warum läuft es nicht? Manche Automatismen sind nicht mehr da und das kommt dann am Ende dabei heraus. Vielleicht haben wir auch mal gesagt: Bevor wir verlieren, spielen wir lieber Unentschieden - und plötzlich haben wir vier mal nur einen Punkt geholt. Wenn du zwei gewonnen und zwei verloren hätten, wären es sechs Punkte. Das hat zu dem geführt, dass wir nicht so gut gestartet sind und dort stehen, wo wir stehen. Ich glaube trotzdem, dass wir nach wie vor eine gute Mannschaft haben und in der Rückrunde etwas reißen können. Aber über Saisonendziele zu reden, davon sind wir zu weit weg. Das haben wir auch letzte Saison gesehen, als nach dem Duisburg-Spiel alles schon gelaufen schien und drei Wochen später hat es wieder ganz anders ausgeschaut. Es ist in dieser Liga einfach schwierig zu sagen, wir müssen konstant punkten und da wollen wir ansetzen. Im ersten Spiel wollen wir erstmal zuhause gewinnen.”

den Blick auf die Tabelle bei sieben Punkten Rückstand auf Platz 2: “Tatsächlich weiß ich nicht, auf welchem Platz wir aktuell stehen, weil ich nichts davon halte, die Tabelle zum jetzigen Zeitpunkt zu sehr in den Fokus zu rücken. Auch, weil so viele Mannschaften dazwischen stehen und alles so eng zusammen ist, dass das einzig Entscheidende ist, dass wir uns immer nur aufs nächste Spiel konzentrieren, uns darauf fokussieren und möglichst gewinnen. Das sollte unser Weg sein. Das hört sich abgedroschen an, ist aber so. Was hilft’s, wenn ich sage: Wir holen die sieben Punkte auf - und verlieren die ersten drei Spiele im neuen Jahr und sind dann 12 Punkte weg.”

das neue Sturm-Duo Lex & Bär (das in den letzten zwei Spielen alle fünf Tore in Dortmund und Würzburg erzielte): “Mich hat das erstaunt, wie gut das zuletzt funktioniert hat. Ich glaube, für uns hätte das nicht besser laufen können. Wir haben von der anderen Herangehensweise profitiert, dass wir defensiver gestanden sind und hinter der Kette mehr Räume gehabt haben. Wir sind beide schnell. Trotzdem wird es nicht so weitergehen, dass wir uns in jedem Spiel einen auflegen (lacht).

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die Breite in der Offensive: “Mit Merv Biankadi und Richard Neudecker haben vor der Winterpause zwei wichtige Offensivspieler gefehlt. Ich will jetzt die anderen nicht unter den Tisch kehren, aber die Zwei haben eigentlich jedes Spiel gemacht, wenn sie fit waren. Von daher müssen wir schauen, wie wir das in den weiteren Spielen regeln. Gerade das kann uns gut tun, wenn es vorne bei mehreren Leuten gut läuft und die Tore schießen können - und man nicht zu sehr von einem Mittelstürmer abhängig ist, der viele Tore schießt. Jetzt können wir das auf mehrere Schultern verteilen, das ist sicherlich für den Gegner schwieriger.”

sein eigenes Torkonto: “Natürlich habe ich den Anspruch, dass wenn ich vorne spiele, auch treffe. Trotzdem bin ich auch froh, wenn ich ein Tor auflegen kann. Auch so kann man für die Mannschaft einen Wert haben. Ich freue mich immer, wenn ich ein Tor schieße. Aber ich find’s gut, dass wir mehrere torgefährliche Spieler haben, die treffen können. Wir haben jetzt zwar keinen, der 15 Tore zur Winterpause hat, sondern mit Cello Bär einen mit acht Treffer und ein paar Spieler mit jeweils fünf Toren. Wenn alle so weitermachen, haben wir am Ende ein paar im zweistelligen Bereich.”

die neue Hierarchie ohne Alpha-Löwe Mölders: “Ich bin sicherlich ein Befürworter von flachen Hierarchien, wenn man das so nennen mag - ohne dass ich was sagen will, wie es vorher war. Ich glaube, dass das gut tut, wenn mehrere Spieler Verantwortung übernehmen - und man sich nicht nur auf einen Spieler verlässt und alle anderen sagen: ‘Der macht das schon!’ Dennis Dressel, der trotz seines jungen Alters schon viel gespielt hat - oder Marco Hiller übernehmen Führung. Hilles wird immer lauter und präsenter. Das war vor anderthalb Jahren noch anders. Oder auch Richard Neudecker. Ich werde da mit Einfluß nehmen, dass sich jeder Spieler am Mannschaftserfolg beteiligen darf,Verantwortung übernimmt und am Platz Präsenz zeigt.”

sein Verhältnis zu Sascha Mölders: “Wir haben privat nie miteinander was gemacht - wahrscheinlich weil wir zu unterschiedlich sind. Aber trotzdem sind wir gut miteinander ausgekommen. Ich habe nie ein Problem mit ihm gehabt. Ich bin aber auch keiner, der auf Konfrontation aus ist. Ich habe danach keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, weil er zu sauer war, um mich bei ihm zu melden. Und er hat sich auch nicht gerührt. Da wollte ich keine schlafenden Hunde wecken.”

die erste Köllner-Krise: “Der Trainer ist ein sehr kommunikativer Typ. Ich fand es gut, wie er es gemacht hat und nicht stur war. Er hat sich keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn er von seinem Offensivstil abrückt und uns mit einbezieht und fragt: ‘Wie können wir es jetzt machen?’ Wir haben miteinander gesagt: Wir müssen wieder Stabilität reinbringen. Das war nach dem Magdeburg-Spiel so, aber auch schon nach der Osnabrück-Niederlage. Wir haben uns gesagt: Wir müssen schauen, dass die Null steht und den Plan durchziehen. Wenn man so will, dann hat der Trainer sein Repertoire an taktischen Herangehensweisen erweitert.”