VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (IMAGO)

1860-Idol Daniel Bierofka (42) besuchte beim 3:2-Sieg über Duisburg nach einer zweijährigen Löwen-Auszeit wieder das Grünwalder Stadion - auf Einladung von Ex-Geschäftsführer Markus Fauser, wie er dem “Merkur” verriet: “Am Samstag war’s einfach eine gute Gelegenheit. Unmittelbar nach meinem Rückzug hatte ich keinen Drang verspürt, dann kam der Lockdown – und mein Trainerjob in Innsbruck. Markus Fauser hatte mich gefragt, ob ich mal Lust hätte – wir sind ja seit damals befreundet. Natürlich habe ich sofort Ja gesagt. Keiner weiß ja, ob nicht bald wieder Geisterspiele kommen.”

Über die Hintergründe seines Rückzugs bei 1860 will Bierofka nicht sprechen, sagt aber: “Klar war im ersten Moment eine Enttäuschung da – vor allem, wenn man weiß, wie manche Dinge gelaufen sind. Aber: Zeit heilt alle Wunden. Ich werde immer ein Sechzger bleiben. Das eine ist der Verein, das andere sind handelnde Personen.”

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Bierofka glaubt, dass die Löwen stark genug sind, das Feld in der Dritten Liga von hinten aufzurollen. “Ich hoffe, dass die drei Punkte Auftrieb geben und sie noch mal eine Serie starten. Die Mannschaft hat auf jeden Fall die Qualität dazu, zehn Spiele oder mehr ungeschlagen zu bleiben – mit hoffentlich mehr Siegen als Unentschieden. In der 3. Liga ist alles möglich, wie wir wissen…Wenn man die Tabelle sieht, ist vieles möglich. Klar darfst du die hinteren Plätze nie aus den Augen verlieren, aber wie Michael Köllner gesagt hat: Wenn du einen Lauf startest, bist du relativ schnell wieder da, wo 1860 auch hinwill – und hingehört.”

Wie geht’s jetzt weiter bei Bierofka? “Ich hatte direkt ein Angebot aus der 3. Liga – der Zeitpunkt war aber zu früh. Donnerstag kam die Freistellung, Samstag hätte ich schon woanders aufschlagen sollen. Für den Kopf war das zu viel - und ich wollte es meiner Familie auch nicht antun. Grundsätzlich bin ich aber offen für alles. Ich könnte mir auch vorstellen, wieder in den Ausbildungsbereich zu gehen, das hatte mir bei 1860 sehr viel Spaß gemacht.” Aber auch Türkgücü scheint ihn zu interessieren. Auf die Frage, ob das für ihn interessant wäre, sagte Bierofka: “Dazu müsste man miteinander reden – und schauen, ob man auf einer Wellenlänge liegt. Wie gesagt: Ich bin offen für alles, aber ich mache nur Dinge, von denen ich überzeugt bin.”

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