VON OLIVER GRISS, ULI WAGNER UND IMAGO (FOTO)

Unvergessen sind die Bilder, als tausende Löwen-Fans im Sommer 2018 den Candidberg hochmarschierten, um sich für das Relegations-Rückspiel gegen Saarbrücken einzustimmen. Mit Erfolg. Die Löwen stiegen nach einem Jahr Regionalliga in die Dritte Liga auf.

Solche Partys sind zwar weiterhin erlaubt, jedoch ohne Bierflaschen aus Glas. Das ist ab sofort verboten. Das ist aber nicht die einzige Änderung im Verhaltenskatalog, den die Polizei angeschoben hat. Es gibt jede Menge weiterer neuer Regeln rund ums Grünwalder Stadion - das wurde heute im Münchner KVR beschlossen. Dazu gehört auch, dass die Polizei künftig beim Mitführen von gewaltverherrlichenden oder rassistischen Symbolen und Spruchbändern sowie von Pyrotechnik noch einfacher einschreiten kann. Auch das Durchstecken jeglicher Gegenstände durch den Stadionzaun soll unterbunden werden. Das Vermummungsverbot wird zur klaren Spielregel.

Zudem wurde alle Spiele im Grünwalder Stadion als Risikospiele deklariert - egal ob der Gegner Verl oder Halle heißt.

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Die Stadtpolitik versichert, den Fans auch entgegengekommen zu sein. Die Fan-Treffpunkte am Grünspitz und Candidplatz gehören nicht zur durchgesetzten Bannmeile - das werten die Politiker als Kompromisslösung. Christian Vorländer, Sprecher der SPD/Volt-Fraktion im Kreisverwaltungsausschuss, erklärte: „Wir hatten einen sehr intensiven Austausch mit dem Kreisverwaltungsreferat, der Polizei und den Fanvertretungen. Herausgekommen ist ein sehr guter Ausgleich zwischen den Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner und den Fans. Gleichzeitig geben wir den Sicherheitsbehörden und der Polizei die notwendigen Instrumente an die Hand, um Gefährdungen von vorneherein zu verhindern. Nun freuen wir uns, wenn wir alle bald wieder den Fußball unbeschwert, gesund und sicher genießen können.“

Grund für die neuen Bestimmungen: Für KVR und Polizei war die Stadionverordnung von 2016 veraltet: „Das Grünwalder Stadion wird inzwischen sowohl durch den TSV 1860 München als auch durch den FC Bayern München Amateure und den Türkgücü München e.V. als Spielort in der Dritten Liga genutzt. Damit verbunden ist ein erhöhtes Aufkommen an sogenannten Problemfans.“