VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Nein, Michael Köllner (51) hat keine gute Laune, als er sich am Freitagabend nach der 0:1-Testpleite gegen den österreichischen Erstligisten SV Ried der Presse stellte: Das lag nicht an der überschaubaren Leistung der eigenen Mannschaft (“Wir haben uns von Minute zu Minute gesteigert”), sondern vielmehr an den Nebengeräuschen rund um dieses deutsch-österreichische Kräftemessen.

Vorfall 1: 1860-Nachwuchsspieler Julian Bell wurde das auf der Ersatzbank liegende nagelneue Auswärtstrikot mit der Nummer 33 geklaut - laut Zeugenaussagen von einem Löwen-Fan (deswegen musste der 18-jährige Hohenthanner im Jersey von Tim Linsbichler in der zweiten Hälfte spielen). “Es gibt immer wieder ein paar Unverbesserliche, die mit solchen Aktionen glänzen wollen. Am Ende ärgert es mich aber auch für Julian, weil er dadurch auch aus der Konzentration rausgenommen wurde”, ärgert sich Köllner und skizziert gleichzeitig mögliche Sanktionen: “Da braucht sich dann keiner mehr zu wundern, wenn Mannschaften oder Veranstalter keine Nähe mehr zulassen. Jetzt haben wir nach anderthalb Jahren wieder die Nähe - deswegen sollte man nicht so leichtfertig damit umgehen. Weil wenn das öfter passiert, müssen wir die Trainerbank in Zukunft abriegeln…” Mittlerweile ist der Täter auch bekannt, er wurde von Co-Trainer Franz Hübl gefilmt. Pressesprecher Rainer Kmeth gegenüber db24: “Der Fan hat bis Samstag Abend Zeit, das Trikot zurückzugeben - dann ist die Sache für uns erledigt.”

Mich ärgert es, wenn ein paar Idioten das Scheichlied singen…

Vorfall 2: Nach Abpfiff grölte eine teils alkoholisierte Fan-Gruppe rund um die Zaunfahne “Plattling” auf der Haupttribüne der DANA-Arena mit voller Inbrunst das Scheichlied - immer wieder, um zu provozieren. “Mich ärgert es, wenn so ein paar Idioten das Scheichlied singen. Das geht nicht”, hebt Köllner mahnend den Zeigefinger: “Wir schreiben nicht umsonst ‘vereinen statt spalten’…, dann kommt es trotzdem. Ich hatte das Thema schon mal in der Kurve in Jena. Irgendwann werde ich mir die schnappen. Ohne Hasan Ismaik wären wir nichts - genauso nichts ohne das Präsidium. Für uns ist es ganz wichtig, dass alle an einem Strang ziehen.”