VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Kommt die umstrittene 50+1-Regelung im deutschen Fußball endlich auf den Verhandlungstisch?

Nach einem „Handelsblatt“-Bericht haben die drei Bundesliga-Klubs Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG Hoffenheim das Bundeskartellamt wegen der 50+1-Regel-Bedenken kritisiert. Das Trio klagt demnach in einem gemeinsamen Brandbrief an das DFL-Präsidium über „Konsequenzen, die für uns verständlicherweise inakzeptabel sind“.

Das Bundeskartellamt hatte zuletzt in einer vorläufigen rechtlichen Einschätzung offiziell Bedenken gegen die Ausnahmegenehmigungen für Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim geäußert. Die drei Bundesligisten sind nicht an die 50+1-Regel gebunden, wonach der Stammverein nach der Ausgliederung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft weiterhin die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen muss.

Die DFL kommt jetzt für ihre jahrelange Ungleichbehandlung in Turbulenzen.

In dem Schreiben, das dem „Handelsblatt“ nach eigenen Angaben vorliegt, fordern die drei Klubs Solidarität von der DFL ein. Im „Sinne der Integrität der Bundesliga“ müsse es „jetzt unser aller gemeinsames Interesse sein, diese schwierige Situation zielgerichtet und mit diplomatischem Geschick zu bewältigen“.

Muss der deutsche Fußball seine 50+1-Regel zumindest alsbald lockern?

Zur Erinnerung: Hinter dem DFB steht mit VW ein millionen-schwerer Sponsor, der jährlich 30 Millionen Euro überweist.