VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Im Sommer 2017 lag der TSV 1860 in Trümmern - nach dem schmerzreichen Jahrhundertabstieg: Erst die Relegation gegen Regensburg verloren, dann kam es zu unüberbrückbaren Differenzen zwischen Verein und Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, der sich letztlich weigerte, rund 11 Millionen Euro für die Drittliga-Lizenz nach München-Giesing zu überweisen.

Bereits vier Jahre später könnten die Löwen wieder dorthin zurückkehren, wo sie über Jahre vertreten waren - in die Zweite Liga. Der Rückstand auf Ingolstadt ist vor dem Sonntagsspiel der Audistädter gegen Meppen auf einen Punkt zusammengeschmolzen, nachdem die Köllner-Elf am Samstagnachmittag mit 2:0 bei Türkgücü München gewonnen hat.

Am Samstagabend schrieb Ismaik auf seinem Facebookprofil: “Ich habe mich heute nicht nur über die drei Punkte gegen Türkgücü, sondern auch ganz besonders über den spürbaren Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft gefreut. Das ist eine nicht selbstverständliche Symbiose, die uns zu dem macht, was wir sind - eine Einheit. Die von den Ultras ausgerufene Mission „Road to Gelsenkirchen“ finde ich treffend, was wiederum zeigt: alle glauben an unsere große Chance.” Die aktive Fanszene hatte die Mannschaft am Grünwalder Stadion mit Sprechchören, Böllern, Pyro und einer wichtigen Message ins Derby gegen Türkgücü geschickt. Augenzeugen erzählen, dass mehrere 100 Löwen-Fans aus diversen Ecken in dem Moment kamen, als der Bus von der Grünwalder Straße kommend Richtung Mittlerer Ring abbog.

Liebe Löwen,ich habe mich heute nicht nur über die drei Punkte gegen Türkgücü, sondern auch ganz besonders über den...

Gepostet von Ismaik 1860 Munich am Samstag, 17. April 2021

Ismaik dazu: “Eure Botschaft hat unsere Spieler bis in die Haarspitzen motiviert. Vielen Dank für Eure ungebrochene Leidenschaft und Unterstützung in diesen herausfordernden Zeiten. Passt auf Euch und Eure Gesundheit auf!”

Auch Kapitän Sascha Mölders wollte sich nach db24-Informationen bei den vor dem Olympiastadion wartenden rund 40 Anhängern - freilich aufgrund der Corona-Regularien mit dem entsprechenden Abstand - bedanken. Doch 1860-Sicherheitschef Dominik Rassl soll dies wenige Minuten nach dem Schlusspfiff verhindert haben. Deswegen kam es zu einem unüberhörbaren Disput zwischen beiden vor der Ehrentribüne.

Trainer Michael Köllner war ebenfalls begeistert von der Euphorie der Fans, die vor der Kultstätte die Mannschaft anfeuerten: “Man hat sie vom Olympiaberg lautstark gehört. Wir wollten Danke sagen und schöne Grüße auf den Berg hochschicken.”