VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Das Stadt-Derby im Toto-Pokalgegen Türkgücü München (heute, 20.30 Uhr, db24-Ticker) hat nicht nur sportlichen Wert, sondern ist für sieben Ex-Löwen auch ein Wiedersehen mit Herz-Schmerz-Charakter. Wer alles mit dem Löwen-Virus infiziert ist und wer noch eine Rechnung offen hat, zeigen wir Euch in unserer Übersicht:

Michael Hofmann: Der Torwart-Trainer gehört zu den positiven Gesichtern von Türkgücü. Er hat bereits drei Aufstiege an der Heinrich-Wieland-Straße mitgemacht. Als Aktiver schrieb er bei 1860 Geschichte, stand u.a. in beiden Champions League-Qualispielen gegen Leeds (1:2/0:1) im Löwen-Kasten. Er spielte insgesamt 14 Jahre für die Löwen - eine Rückkehr in anderer Funktion haben diverse Kräfte im Verein immer verhindert. Beim ersten Drittliga-Duell zwischen 1860 und Türkgücü im vergangenen Winter, dem 2:2, gab es nach Schlusspfiff ein Wortgefecht zwischen Hofmann und Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel.

Aaron Berzel: Dem 1860-Aufstiegshelden von 2018 (“Die Nummer 1 der Stadt sind wir”) wurde im vergangenen Sommer kein neuer Vertrag angeboten - das hat der Verteidiger natürlich nicht vergessen. Heute könnte der gebürtige Heidelberger nach ausgestandenem Bänderriss im Knie ausgerechnet sein Comeback gegen 1860 feiern. Er dürfte hochmotiviert sein. Sein bester Fußball-Kumpel ist Löwen-Kapitän Sascha Mölders.

Noel Niemann: Ihm wurde im Winter 2019 nur ein Mini-Vertrag beim TSV 1860 angeboten (angeblich 2000 Euro) - Niemann schlug aus und wechselte im Sommer 2020 ablösefrei zu Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld. Seit Winter spielt er auf Leihbasis bei Türkgücü und gehört dort zu den erfrischenden Elementen. Ob Niemann immer noch einen dicken Hals hat?

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Kilian Fischer: 2019 verließ der damalige U19-Kapitän den TSV 1860 - ablösefrei in Richtung Türkgücü. Mittlerweile gehört der 20-Jährige, der ein Dunkelblauer ist, zu den heißesten Nachwuchs-Aktien in der Dritten Liga. Nach db24-Informationen wurde Fischer vor einem Jahr den Löwen noch einmal angeboten - das Interesse des Spielers soll aber nicht auf Gegenliebe gestoßen sein.

Kilian Jakob: Der 23-jährige Linksverteidiger brachte den Löwen im Sommer 2017 für seinen Wechsel nach Augsburg 300.000 Euro, die der Klub brauchte. Jakob kam in der Fuggerstadt zu einem 51-minütigem Bundesliga-Einsatz, bis er sich schwer verletzte. Seitdem tritt Jakob auf der Stelle. Ob er sich heute in den Mittelpunkt gegen seinen Ex-Verein spielen kann?

Basti Maier: Der Mittelfeldspieler verließ nach der Saison 2012/2013 im Alter von 19 Jahren die Löwen - ablösefrei. Das Angebot hatte damals nicht gepasst. Der Niederbayer wechselte stattdessen zum FC St. Pauli, später kam er zu zehn Bundesligaspielen bei Hannover 96. Im Winter kam der heute 27-Jährige von Bochum zu Türkgücü. Der Vater, heute Vorstand bei der SpVgg Landshut, ist ein Dunkelblauer.

Maxi Engl: Nach dem Doppel-Abstieg 2017 plante Daniel Bierofka mit dem Torhüter als Nummer 1 - doch der zog ein Angebot des damaligen Drittligisten Erfurt vor. Der Ost-Klub ging in die Insolvenz. Marco Hiller, heute einer der Besten bei 1860, war der Nutznießer von Engls Harakiri-Wechsel. Ob sich der heute 23-jährige Engl in den Hintern beißt?