VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)

Nein, ein Enthüllungspodcast ist die erste Folge “Das verflixte 10. Jahr” der neuen 1860-Doku “Inside 1860 - die Löwen, die Arena und das Geld” der beiden SZ-Reporter Philipp Schneider und Markus Schäflein nicht, aber für Nostalgiker und junge Fans, die einmal in die Geschichte des einst ruhmreichen Traditionsvereins blicken wollen, auf jeden Fall hörenswert.

Aber Vorsicht: Die ein oder andere Träne könnte durchaus kullern. Die beiden Redakteure beschreiben den Klub als “reine Seifenoper”. Die Begründung: “Ständig geht’s um Intrigen, Machtkämpfe, Rücktritte und zerstrittene Gremien.” Schneider und Schäflein behaupten, dass sie teilweise mehr Einblicke als die Präsidenten selbst bei 1860 hatten.

Erster Zeitzeuge ist Werner Lorant, der die besondere Männerfreundschaft mit Karl-Heinz Wildmoser erklärte, aber auch die Stadionpläne des längst verstorbenen Präsidenten als “größenwahnsinnig” bezeichnete: “Wildmoser wollte die Bayern überholen.”

Was Lorant bei seinen Ausführungen vergessen hat: Er war es, der immer bessere Spieler forderte - und die mussten auch finanziert werden. Deswegen zog der TSV 1860 nach dem Bundesliga-Aufstieg 1994 relativ schnell aus dem Grünwalder Stadion aus, um im Olympiastadion Geld zu verdienen.

Heute sagt Lorant über den TSV 1860: “Bei dem Verein ist ja nichts mehr los. Die schlafen ja ein.” Auch mit Michael Köllner kann er sich nicht anfreunden. In seiner typischen Art sagt das Löwen-Idol über seinen Nachnachnachnachfolger: “Was hat der denn bislang erreicht?”

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