VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Vertragsverlängerung von Ersatztorwart Tom Kretzschmar war der Anfang beim TSV 1860 - doch wer folgt dem NLZ-Löwen demnächst? U.a. laufen die Arbeitspapiere von Sascha Mölders, Daniel Wein, Quirin Moll, Phillipp Steinhart, Semi Belkahia, Leon Klassen und Dennis Erdmann aus.

Es sieht fast so aus, dass sich Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel in den nächsten Wochen und Monaten auf einen harten Poker mit seinem kickenden Personal einstellen kann. “Ich führe momentan umfangreiche intensive Gespräche. Es haben sehr viele Spieler aktuelle Angebote vorliegen. Mit dem ein oder anderen Spieler sind wir schon weiter. Aber am Ende des Tages geht es darum, Verständnis für die wirtschaftliche Situation des Vereins in Zeiten der Pandemie zu entwickeln”, sagte der Österreicher am Freitagmittag vor dem Heimhit gegen Hansa Rostock (Samstag, 14.03 Uhr, db24-Ticker) in der Zoom-PK.

Heißt: Pokern ist nicht bei 1860 in Krisen-Zeiten.

Gorenzel: “Generell ist es so, dass sich Spieler bei Vertragsverlängerungen immer erwarten, dass der Vertrag verbessert wird. Die meisten Fußballvereine werden aber froh sein, wenn sie über die gleichen finanziellen Mittel wieder verfügen. Wir planen auch wieder mit dem gleichen Etat wie in in dieser Saison (3,6 Millionen Euro, d. Red.). Das ist eine Milchmädchen-Rechnung, dass bei einer Vertragsverlängerung nicht automatisch 20, 30 Prozent Aufschlag erfolgen kann. Das geht sich vorne und hinten nicht aus.” Doch prinzipiell ist es in einer Spielerkabine so, dass die Kollegen untereinander wissen, was der andere verdient.

"Ein Aufstieg kann übrigens auch Fluch sein!": Sagt Trainer Michael Köllner. Wie sehen Sie es?

Umfrage endete am 26.02.2021 09:00 Uhr
Ich gebe Köllner uneingeschränkt recht.
61% (1926)
Ein Aufstieg ist immer Segen - und nie ein Fluch! Schon allein aus wirtschaftlicher Sicht!
39% (1256)

Teilnehmer: 3182

Gorenzel: “Ich bin dabei, bei den Beratern für Verständnis zu werben. Bei dem ein oder anderen ist schon mehr Verständnis gegeben. Da sind wir schon relativ weit, bei anderen im Anfangsstadium. Final geht es dann darum, dass die Gremien für gewisse Vertragskonstrukte zustimmen. Am Ende des Tages liegt es jetzt aber an jedem Spieler, bei dem Angebot zuzugreifen, zu unterschreiben und nicht zu pokern.”

Wir planen auch wieder mit dem gleichen Etat wie in in dieser Saison

Gespannt darf man vor allem bei der Personalie Sascha Mölders sein: Der Torjäger (13 Saisontreffer) unterschrieb im vergangenen Sommer auf Bitten des Klubs einen stark reduzierten Vertrag, der nicht im Verhältnis zur Leistung steht. Im Sommer wurden aber dann mit Stephan Salger und Richard Neudecker zwei Neuzugänge aus höheren Ligen verpflichtet. Ob Mölders dieses Mal wieder zustimmt?