VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Was sich wohl die Spieler, Trainer und Verantwortlichen für das Jahr 2021 vorgenommen haben? Silvester fiel nicht nur aufgrund der Corona-Bestimmungen auch beim TSV 1860 sehr bescheiden aus. Nach zwei freien Trainingstagen startet morgen die Vorbereitung auf das brisante Derby beim FC Bayern II (9. Januar). Trotz der guten Ausgangsposition (Platz 3) und der gelebten Harmonie haben wir Neujahrswünsche für 2021. Löwen-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik schrieb in seiner Silvester-Message: “Lasst uns im neuen Jahr dort weitermachen, wo wir in diesem aufgehört haben - dann steht einer erfolgreichen Zukunft nichts im Wege.”

Auch das neue Jahr wird länger unter dem Einfluss der Corona-Pandemie stehen. Der Lockdown in Deutschland wird wohl deutlich verlängert, die Impfungen werden erst über Monate hinweg die Situation etwas entspannen. Und so könnte es durchaus sein, dass die Dritte Liga in dieser Saison gar keine Zuschauer mehr in den Stadien sehen wird - im Idealfall vielleicht mit Impfpass.

Der Wunschzettel des TSV 1860 für das neue Jahr ist wieder gut gefüllt. Über allem steht freilich die Gesundheit aller Beteiligten. Doch aus sportlicher, wirtschaftlicher und vereinspolitischer Sicht folgen dahinter viele sieben Ziele, die die Verantwortlichen an der Grünwalder Straße 114 nur teilweise beeinflussen können.

1. Rückkehr in die Zweite Liga

Der TSV 1860 darf nicht zum Drittliga-Dino verkommen - drei Jahre Aufenthalt in dieser Pleiteliga sind genug. Der Aufstieg in das Fußball-Unterhaus würde den TSV 1860 nicht nur in der Außendarstellung, Reputation des Gesamtvereins, sondern auch die große Erwartungshaltung vieler Mitglieder und Fans befriedigen. Die Stadt München mit ihren 1,6 Millionen Einwohner verträgt locker zwei Bundesliga-Klubs, auch die Presselandschaft würde das positiv bewerten. 1860 hat durch den zwischenzeitlichen Fall in die Regionalliga Bayern gewaltig an Zugkraft und Interesse verloren. Es gibt Tage, da bleiben die Sportseiten des Boulevards 1860-frei. Wenn Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel noch einen Mölders-Ersatz findet, würden die Aufstiegschancen deutlich wachsen.

2. Finanzielle Sicherheit des Klubs

Klar, der Spielbetrieb ist durch die Zusagen von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik bis 2022 gesichert - trotzalledem fehlen die großen Einnahmen. Allein schon der TV-Topf ist ein anderer als in der Dritten Liga. Während es aktuell für die Löwen nur 1,2 Millionen Euro pro Saison gibt, würde es für den Traditionsklub unter Einrechnung der Fünf-Jahres-Wertung im Aufstiegsfall zwischen 12 und 14 Millionen Euro regnen. Und: So richtig attraktiv wird 1860 erst in den DFL-Ligen und somit attraktiv für weitere strategische Partner. 2021 wird ein richtungsweisendes Jahr für die Löwen. Es wird kein Dauerzustand sein, dass Hauptsponsor “Die Bayerische” für die Dritte Liga soviel Geld auf den Tisch legt - und die Fans trotz Geisterspiel-Modus in dieser imposanten Zahl Dauerkarten lösen.