VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS)

Nach dem abrupten Pusic-Abschied, der ungewissen Situation von Tim Linsbichler (Schambeinentzündung) und der sowieso schmalen Löwen-Bank wird der TSV 1860 im Winter nachrüsten müssen, will er die Qualität im Kader erhöhen, damit die sportlichen Ziele nicht außer Reichweite geraten. Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel ist gefordert. Vor allem eines darf nicht passieren: Mitläufer oder Flops können sich die Löwen aufgrund des klar abgesteckten Budgets nicht mehr leisten. Das Transferfenster öffnet am 2. Januar. Eine einzige Verpflichtung dürfte den Löwen nicht reichen. db24 nennt Kandidaten, die 1860 sportlich sofort weiterhelfen könnten:

Benjamin Girth: Der kraftvolle Stürmer von Zweitliga-Tabellenführer Holstein Kiel wurde in den letzten drei Spielen nicht mehr für den Kader berücksichtigt, was zeigt: Girth spielt keine Rolle mehr an der Ostsee. Bislang kam er auf drei Kurz-Einsätze. Der 28-Jährige, der seine Torgefährlichkeit in der Dritten Liga schon bei verschiedenen Vereinen (Meppen/Osnabrück) unter Beweis gestellt hat, wäre der Stürmertyp, der 1860 neben Sascha Mölders gut tun würde. Sein Vertrag läuft zum 30. Juni bei Holstein Kiel aus.

Niklas Kreuzer: Der 27-jährige Allrounder, Sohn von Ex-1860-Sportchef Oliver Kreuzer, verpokerte sich trotz zweier Angebote im Sommer - und steht, nachdem sein Vertrag bei Zweitliga-Absteiger Dresden ausgelaufen ist, ohne Klub da. Kreuzer ist ein Mentalitätsspieler, der rechts und links im Abwehrbereich spielen kann - sogar im Mittelfeld ist der gebürtige Münchner einsetzbar. Nach db24-Informationen hat sich der TSV 1860 mit Kreuzer in den letzten Wochen bereits beschäftigt. Kreuzer dürfte die Adresse 1860 jucken.

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Umfrage endete am 22.12.2020 10:00 Uhr
Naja, seine Transfers sitzen nicht unbedingt.
46% (2343)
Er macht einen guten Job!
35% (1786)
Gorenzel enttäuscht mich.
19% (958)

Teilnehmer: 5087

Simon Lorenz: Der Wechsel im Sommer von Bochum nach Kiel entpuppte sich zum Albtraum. Bislang kam der 23-Jährige auf keinen einzigen Zweitliga-Einsatz für den Tabellenführer. Nach db24-Informationen hätte sich Lorenz auch im Sommer vorstellen können, zu den Löwen zurückzukehren. Ein Angebot gab es aber nicht. Ob sich Gorenzel mit dem willigen und athletischen Verteidiger nochmal beschäftigt? Lorenz’ Vertrag läuft bis Sommer 2023, ein Ausleihgeschäft sollte demnach machbar sein. Für beide Klubs wäre es eine Win-Win-Situation: Lorenz würde bei 1860 Spielpraxis erhalten - und die Löwen hätten einen fertigen Spieler.

Hanno Behrens: Der 30-jährige Mittelfeldspieler ist beim 1. FC Nürnberg nur noch Bankdrücker. Er kam in dieser Saison bislang nur auf 47 Zweitliga-Minuten. Eine Situation, die den Ex-Kapitän der Cluberer im Kopf müde machen dürfte. Löwen-Trainer Michael Köllner kennt den erfahrenen Behrens, schließlich stiegen beide gemeinsam in die Bundesliga auf. Ob der Oberpfälzer an diese Personalie schon gedacht hat?

Federico Palacios: Der 25-jährige Linksaußen ist beim Zweitligisten Jahn Regensburg trotz Vertrags bis 2022 ausgemustert. Nach db24-Informationen soll der Ex-Leipziger im Sommer bei Günther Gorenzel auf der Liste gestanden haben. Angeblich, so heißt es, hatte er sogar schon einen medizinischen Check bei 1860. Warum die Löwen dann wieder Abstand von einer Verpflichtung genommen haben, ist nicht bekannt. Palacios, der 19 Bundesligaspiele für Leipzig und Nürnberg absolviert hat, fühlt sich sehr unglücklich in Regensburg. Die Chance für 1860?

Sebastian Maier: Der 27-jährige Ex-Löwe ist beim VfL Bochum nur Zuschauer und wartet noch immer auf seinen ersten Saison-Einsatz. Der Vertrag des offensiven und erfahrenen Mittelfeldspielers (136 Zweitligaspiele, 11 Tore) läuft im Sommer 2021 aus. Maier könnte den Löwen weitere Kreativität und Torgefahr bringen.

Panagiotis Vlachodimos: Der 29-jährige quirlige Linksaußen war im vergangenen Sommer auf dem Markt, als er mit Sonnenhof Großaspach aus der Dritten Liga abgestiegen ist. Dynamo Dresden schlug bei ihm zu. Gehörte in den letzten drei Spielen der Sachsen nicht mehr zum Kader. Er ist trickreich und torgefährlich. Sein Vertrag läuft bis 2022.

Lukas Hinterseer: Der Angreifer spielt momentan beim HSV überhaupt keine Rolle mehr. Fragt sich: Wie lange schaut sich der Österreicher das noch an? Der 29-Jährige darf die Hanseaten im Winter verlassen. Der 2019 aus Bochum gekommene Stürmer kam in dieser Saison auf ganze 27 Spielminuten und schmorte in den letzten drei Partien komplett auf der Bank. Die Chance, ihn zu einem Wechsel zu 1860 zu überzeugen, dürfte jedoch sehr gering sein: Bochum und Darmstadt sollen ernsthafte Kandidaten sein.