VON OLIVER GRISS UND CATHRIN MÜLLER (MIS)

Noch geht die SpVgg Unterhaching davon aus, dass beim Drittliga-Derby gegen 1860 (Montag, 19 Uhr) bis zu 1500 Fans dabei sein werden - und das obwohl auch im Landkreis München die Corona-Inzidenzwerte nach oben schnellen. Am Montag liegt die Marke bei 105,3. Die Ampel ist auf dunkelrot.

Zum Vergleich: In der Landeshauptstadt München ist man bei bereits eine Stufe höher - bei 114,5. Tenzend steigend. An Fußball mit Fans ist nicht zu denken. Insider gehen davon aus, dass OB Dieter Reiter das Zuschauer-Verbot dieser Woche verlängern wird.

Und viele fragen sich: Warum sind nur fünf Kilometer Luftlinie vom Grünwalder Stadion entfernt, Fußballspiele mit Fans erlaubt und in München nicht?

So ganz sicher scheinen sich die Hachinger aber auch nicht zu sein, dass diese Partie tatsächlich - wie schon am 11. Oktober beim 2:1-Sieg gegen Meppen - mit Publikum stattfindet. Vorsichtshalber schrieben die Vorstädter am Freitag auf ihrer Webseite: “Sollte es am Montag zu einer kurzfristigen Absage der Teilzulassung kommen, werden wir Euch über die Homepage und unsere soziale Medien darüber umgehend informieren.” Bei den Vorstädtern rechnen die Verantwortlichen am Montagmorgen mit einer finalen Entscheidung vom Gesundheitsamt.

Bei vielen Profi-Klubs denkt man sowieso schon weiter: Was passiert, wenn das Worst Case-Szenario wieder eintritt und der zweite Lockdown ausgerufen wird?

Während einige Profi-Vereine längst Existenzängste haben, ist die Zukunft des TSV 1860 zumindest für die nächsten zwei Jahre gesichert - egal, was kommt. “Wir sind froh, dass wir mit Hasan Ismaik, unserem Investor, eine Garantie haben, dass wir die nächsten zwei Jahre finanziell stabil sind. Das ist ein Trumpf, der nicht zu wenig zu beachten ist”, erklärte Trainer Michael Köllner und ergänzt: “Wir sind aber auch froh, dass wir mit unserem Präsidium und unserem Hauptsponsor ‘Die Bayerische’ auch einen gemeinsamen Konsens gefunden haben, der nach vorne gerichtet ist.”

Erleichtert wird das Budget neben der Sicherheit aus Abu Dhabi, den Sponsoringgeldern vor allem aber auch von den eigenen Fans. 10.260 Dauerkarten hat der TSV 1860 - ohne die Gewissheit auf Stadionbesuche - verkauft, der Großteil dieser Erlöse bleibt beim Drittligisten. Diese Sicherheit lässt die Löwen in diesen turbulenten Tagen ruhiger schlafen.