VON OLIVER GRISS

Möglicherweise wird Werner Lorant am Samstag um 15.30 Uhr den Fernseher anschalten, wenn sich im DFB-Pokal seine beiden Ex-Klubs 1860 und Eintracht Frankfurt im Grünwalder Stadion gegenüber stehen. Der 71-Jährige, der seit einigen Jahren in Waging am See lebt, drückt den Löwen für ein Weiterkommen die Daumen. “Ich bin Frankfurt zwar noch sehr verbunden, weil ich eine wunderschöne und erfolgreiche Zeit dort hatte, aber die Löwen sind mir einfach noch ein Stück näher und wichtiger. Außerdem bin ich in solchen Fällen immer für den Außenseiter”, erklärte Lorant gegenüber der “tz”.

Den Erstligisten aus Frankfurt sieht der einstige Löwen-Dompteur nicht unbedingt in der Favoritenrolle. Zumindest “nicht so groß, dass Sechzig nicht weiterkommen könnte”, so Lorant: “Wenn ich sehe, dass Frankfurt erst seit drei Wochen wieder im Mannschaftstraining ist und jetzt über zehn Leute bei den Länderspielen kreuz und quer unterwegs waren, dann ist doch klar, dass die ihren Qualitätsvorsprung am Samstag nicht voll auf den Platz bringen können – das ist unmöglich! Und von daher sage ich: Sechzig kann das schaffen, für mich wär’s keine Sensation. Außerdem ist Frankfurt immer für einen Ausrutscher gut. Als Pokalsieger sind sie vor zwei Jahren in der ersten Runde gegen Ulm ausgeschieden. Vierte Liga!”

Dass die Löwen jetzt eine gemeinsame Etaterhöhung freut Lorant, sagt aber auch: “Sie haben da schon wieder viele Wochen liegen gelassen. Ich find’s katastrophal, was da die letzten Jahre abgelaufen ist, lächerlich war das. Du musst aus dieser Dritten Liga raus, das sollte doch jedem klar sein, der sich mit diesem Geschäft befasst. Aber vielleicht haben sie’s ja jetzt endlich kapiert. Ich bleib trotzdem skeptisch, was den Aufstieg angeht.”