VON OLIVER GRISS UND CHRISTINA PAHNKE (FOTO)

Es war kurz nach dem mageren 1:1 gegen die Juniors aus Oberösterreich, als Vize-Präsident Hans Sitzberger, der als großer Freund des Profifußballs beim TSV 1860 bekannt ist, mit Trainer Michael Köllner auf der Dachterrasse des Dilly-Hotels in Windischgarsten ein längeres Gespräch führte. Einer der Schlusssätze von Sitzberger war zumindest sehr erfreulich: “Es geht nur gemeinsam, wir müssen zusammenarbeiten.”

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Aussagen, die sich dann einen Tag später auch in Form einer Pressemitteilung des TSV 1860 bestätigten: Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik wird wieder helfen - und das nicht nur mit einem Überbrückungsdarlehen, der vor einiger Zeit noch undenkbar gewesen wäre, aber notwendig war, um die Insolvenz abzuwenden. Aber auch andere werden helfen, dass der Spieleretat aufgemörtelt werden kann. Womöglich hätte der TSV 1860 dann ein Budget zur Verfügung, dass sich zwischen 4 und 4,5 Millionen Euro bewegt. Das wären Zahlen, mit denen Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel definitiv gut arbeiten könnte.

Aufbruchstimmung in München-Giesing.

Köllner freut sich, dass beim TSV 1860 mittlerweile alles unternommen wird, dass er am Ende einen Kader zur Verfügung gestellt bekommt, der drittligatauglich ist - und vielleicht doch sogar mehr? Aktuell ist die Mannschaft deutlich zu jung, was sich im Altersdurchschnitt auch ablesen lässt: 22,2 Jahre. So unerfahren waren die Blauen noch nie.

Das 1:1 im Testspiel gegen die Juniors (in der letzten Saison Zweitliga-Neunter in Österreich) diente jedenfalls für viele auch als Augenöffner, dass es ohne weitere Investitionen in Spielermaterial nicht klappen kann. “Wer genau hinschaut”, sagte Köllner, “der sieht deutlich, dass wir schon noch den einen oder anderen richtig guten Mann gebrauchen können.” Der Oberpfälzer brauche keine Mitläufer, sondern Entscheider. Darauf ist seine Shoppingliste ausgelegt: “Das werden Leadertypen sein. Wir brauchen in der Spitze Spieler. Das ist mit dem Verein klar besprochen.”

Auf db24-Nachfrage, ob die neuen Spieler im Toto-Pokal-Finale am Samstag gegen Aschaffenburg oder Würzburg schon im Kader seien, antwortete Köllner: “Man muss sicherlich hinschauen, aus welchem Rhythmus die Spieler kommen. Aber grundsätzlich ist es wichtig, dass die Neuzugänge integriert werden. Jetzt - und nicht erst nach dem 15. Punktspiel. Wir wollen zügig mit den Spielern arbeiten und schauen: Setzen sie sich gegen diejenigen durch, die bei uns aktuell im Kader stehen?”

Einer der heißen Kandidaten ist Stephan Salger, Aufstiegsheld von Arminia Bielefeld. Der 30-jährige Abwehrspieler ist ein Linksfuß und wäre ablösefrei zu haben. Für die Ostwestfalen spielte er zuletzt acht Jahre. Doch Salger soll freilich nicht die einzige Verstärkung bleiben. Auch für das offensive Mittelfeld und Angriff suchen die Löwen Profilspieler.

db24 meint: Heute oder am Mittwoch könnte der Tag der Bescherung beim TSV 1860 sein…