VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Es war ein Gedankenspiel von db24 am Tag nach der 1:2-Derbypleite gegen die Bayern-Amateure, dass Michael Köllner möglicherweise bald Thema bei Zweitligist FC St. Pauli werden könnte, nachdem der Löwen-Trainer einerseits ein klares Bekenntnis zum Drittligisten vermissen lässt und die Hamburger, bei denen Köllners ehemaliger Nürnberger Mitstreiter Andreas Bornemann Sportchef ist, einen Nachfolger für Jos Luhukay suchen.

Auch am Freitag, 24 Stunden vor dem nächsten Derby gegen die SpVgg Unterhaching (Samstag, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker), bleibt Köllner bei der Frage nach seiner Zukunft eher defensiv. “Ich habe Vertrag hier, ich fühle mich in Giesing/Harlaching sehr wohl”, erklärte der 50-jährige Oberpfälzer, um dann aber zu sagen: “Jetzt geht es natürlich darum: Wo will der Verein in Zukunft hin? Ich habe natürlich Ambitionen. Ich will 1860 in die Zweite Liga bringen.”

Aber können ihm die Löwen auch diese nicht unwichtigen Voraussetzungen bieten? Derzeit sieht es nicht danach aus. Köllner wird deutlich: “Es gilt, die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen abzustecken - und die Frage: Was können wir mit diesen Rahmenbedingungen machen?” Der Etat für die nächste Saison soll nach db24-Informationen unter dem dieser Saison liegen.

1:2 gegen Bayern II - sind Sie trotzdem mit dieser Drittliga-Saison aus Löwen-Sicht zufrieden?

Umfrage endete am 08.07.2020 22:00 Uhr
Nein! Es müssen sich JETZT grundlegende Dinge bei 1860 ändern.
65% (3774)
Ja, wir können mit erhobenem Haupt in die Sommerpause gehen!
35% (2068)

Teilnehmer: 5842

Auch bis Freitagmittag hatte die Abteilung Sport noch kein Budget für die nächste Saison zur Verfügung. Eine schlagkräftige Mannschaft kann 1860 unter diesen Umständen nicht planen.

Köllner klingt deshalb nicht so, als ob er seine Zukunft an der Grünwalder Straße sieht: “Es war bis jetzt eine superschöne Zeit bei 1860. Die Mannschaft hat Riesenspaß gemacht. Wir haben richtig gute Spiele abgeliefert. Ich glaube auch, die Fans waren zufrieden. Natürlich wären wir gerne aufgestiegen. Natürlich würde ich jetzt gerne Erster sein. Aber das ist kein Wunschkonzert. Man muss realistisch den Kader anschauen…”

Das klare Bekenntnis, dass Köllner auch unter schwierigen Bedingungen in der nächsten Saison auf der Löwen-Bank sitzen will, fehlt weiter. Jetzt sind die Gesellschafter gefragt - nicht, dass auch Köllner im Bierofka-Stil von sich aus flüchtet…