VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Jetzt hat die Corona-Krise auch den Bayerischen Fußballverband erreicht: Präsident Dr. Rainer Koch teilte am Samstagmorgen via Facebook mit, dass der BFV seine hauptamtlichen Mitarbeiter aus finanziellen Gründen in Kurzarbeit schicken muss. “Prognostizierte dramatische Einbußen von bis zu 7,5 Millionen Euro im laufenden Haushaltsjahr des Bayerischen Fußball-Verbands machen drastische Sparmaßnahmen unverzichtbar, im Interesse der fast 4600 den Verband tragenden Mitgliedsvereine muss das Defizit so weit wie möglich minimiert werden. Ab 1. Mai 2020 gilt deshalb für das hauptamtliche Personal des BFV Kurzarbeit, nachdem der Arbeitsanfall durch den fehlenden Spielbetrieb in den meisten Abteilungen deutlich zurückgegangen ist”, erklärte Koch.

Im Schnitt sei die Arbeitszeit der rund 80 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um die Hälfte reduziert worden. Koch: “Der BFV tut alles, um für seine Vereine überlebensfähig zu bleiben und trotzdem weiterhin für alle Belange da zu sein. Deshalb muss die Erreichbarkeit aller Fachabteilungen und der sieben Bezirksgeschäftsstellen weitgehend gewährleistet bleiben.”

Was Koch unbedingt loswerden wollte: “Der BFV ist ein gemeinnütziger Amateurfußballverband. Er hat keine Nationalmannschaft und keine TV-Einnahmen. Wie jeder Verein muss er sich im Grundsatz über seine Mitgliedsvereine finanzieren. Bislang tut der BFV dies aber nur zu rund 25%, was leider häufig von den Mitgliedern übersehen wird. Die Liquidität des Verbandes ist dank sorgsamer Haushaltsführung jedenfalls in den nächsten Monaten nicht gefährdet. Wie das in 2020 trotz aller Sparmaßnahmen zu erwartende mehrfache Millionendefizit am Ende ausgeglichen werden kann, vermag im Moment allerdings noch niemand zu sagen, zumal die vom BFV zu 50% betriebene Sportschule Oberhaching wohl auch noch für längere Zeit geschlossen bleiben muss.”