VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die zerstrittene Dritte Liga - ist sie noch zu kitten?

Die Bayern-Klubs wollen die Saison in der Corona-Krise zu Ende spielen - acht andere Vereine (darunter viele abstiegsgefährdete Teams aus Halle, Zwickau, Magdeburg, Jena, Chemnitz, Großaspach, Münster) wollen den Abbruch - mit Aufsteiger, aber ohne Absteiger. Die Fronten sind verhärtet wie noch nie.

Hachings Präsident Manni Schwabl, der heute 54 wird, ärgert sich über die Beschwerde von Mannheims Boss Markus Kompp in Richtung bayerische Klubs: “Dann soll er mal lesen, wer als erstes rausgegangen ist und einen Abbruch gefordert hat. Da muss er erstmal vor der eigenen Haustür kehren. Wenn es eine abwegige Forderung ist, alles für eine Saisonfortsetzung zu tun, dann weiß ich auch nicht mehr.” Der Hintergrund: Der SV Waldhof, derzeit Tabellenzweiter, glaubt, dass er am grünen Tisch aufsteigen kann und die Saison nach 27 Spieltagen gewertet wird.

Nach db24-Informationen rechnen einige Klubs bereits mit Klagen - sollte die Liga fortgesetzt oder abgebrochen werden. Der DFB ist mehr denn je gefragt, um die Kuh vom Eis zu holen und die Vereine zu beruhigen.

Für Verwunderung hat auch ein “Kicker”-Bericht gesorgt, dass beim DFB ein Vorschlag eingereicht wurde, der beinhaltet, dass die Dritte Liga zweigeteilt und auf 40 Vereine aufgestockt werden soll. Angeblich soll die Idee vom Regionalligisten SV Elversberg stammen. “Eine Aufstockung der Dritten Liga auf 40 Vereine würde zu einer Vermischung von Profi- und Amateurfußball führen und kann demnach nicht unser Ziel sein”, erklärte 1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel gegenüber dem “Münchner Merkur”. Auch Schwabl positioniert sich am Freitag hier deutlich: “Man braucht doch keinen Taschenrechner, um festzustellen, dass es keinen Sinn macht die Liga aufzustocken, wenn es schon für die aktuell 20 Vereine wirtschaftlich hinten und vorne nicht aufgeht.” Laut Schwabl sollte man den Hebel in der Jugendförderung ansetzen - und den Topf von drei auf 30 Millionen Euro erhöhen. Der Ex-Löwen-Kapitän dazu: “Wer dann nicht mit dem Geld auskommt, ist selbst schuld…”

Ex-Vize Hans Zehetmair sagt, dass sich beim TSV 1860 "fast alles" ändern müsse, um an erfolgreiche Zeiten anzuknüpfen. Werden die Löwen von Präsident Robert Reisinger gut gelenkt?

Umfrage endete am 01.05.2020 19:00 Uhr
1860 braucht dringend eine Kurskorrektur - ohne Reisinger!
50% (1333)
Nein! Reisinger ist eine einzige Enttäuschung als Präsident!
31% (828)
Ja! Er setzt meine Wünsche (Grünwalder Stadion, harter Kurs gegen Investor Ismaik) hervorragend um.
12% (317)
Ich kann über Reisinger kein abschließendes Urteil fällen.
7% (191)

Teilnehmer: 2669

Die Löwen haben auch noch ein anderes Problem. Die aktive Fanszene (u.a. Münchner Löwen) schloß sich einem Positionspapier der deutschen Fanszene an und will Geisterspiele im Grünwalder Stadion verhindern. Als wenn die Sechziger nicht schon genug Probleme hätten. Langsam wird es Zeit, dass die Bosse den eigenen Fans endlich die Augen öffnen…